

Paul Reubens enthüllt posthum seine Homosexualität
Paul Reubens (✝70), bekannt durch seine Rolle als Kultfigur Pee-wee Herman, hat in der posthum veröffentlichten Dokumentation "Pee-wee as Himself" seine Homosexualität offenbart. Der Schauspieler, der im Juli 2023 im Alter von 70 Jahren nach einem langjährigen Krebsleiden verstarb, thematisiert in dem Film die vielen Jahre, in denen er seine Sexualität nur versteckt ausleben konnte. Die Dokumentation feierte kürzlich ihre Premiere auf dem Sundance Film Festival in Utah und gibt auch darüber hinaus überraschende Einblicke in Pauls Privatleben. Unter anderem erzählt er darin von einer früheren Beziehung zu einem Mann namens Guy, dessen spezielle Eigenheiten einige von Pee-wees ikonischen Sprüchen inspiriert hätten.
Als Grund für sein langjähriges Doppelleben nennt Paul in der Dokumentation die Angst vor den schwerwiegenden Konsequenzen eines Outings in den 80er Jahren. "Ich war schon geoutet, aber machte einen Rückzieher", erklärt er und betont, sich selbst für seinen Durchbruch mit der Rolle als Pee-wee Herman stark zurückgenommen zu haben. Die Priorisierung seiner Karriere habe ihn allerdings dazu gebracht, "viele geheime Beziehungen" zu führen und sich selbst dabei immer mehr zu verlieren. Besonders deutlich werden im Film auch der Schmerz und die Frustration, die Paul als homosexueller Mann durch moralische Vorverurteilungen erleben musste. So auch nach einem Vorfall, der sich 1991 ereignete: Der gebürtige New Yorker wurde beim Masturbieren in einem Pornokino erwischt und daraufhin wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen, wie Entertainment Weekly berichtete.
Die Dokumentation macht deutlich: Hinter den schrulligen Eigenarten der Figur Pee-wee Herman verbarg sich ein Mensch, der über Jahrzehnte mit starkem innerem und äußerem Druck zu kämpfen hatte. Die 1981 bei der Comedy-Truppe "The Groundlings" erstmals vorgestellte Rolle machte ihn zwar zu einem Kultstar, ließ ihm aber kaum Raum für ein freies privates Leben. So bleibt Paul vielen nicht nur als komödiantisches Genie in Erinnerung, sondern auch als tragische Figur, deren Geschichte als Mahnmal für die große Bedeutung von LGBTQ+-Rechten in der heutigen Welt betrachtet werden kann.