Kläger fordern Millionen von R. Kelly als Entschädigung
Kläger fordern Millionen von R. Kelly als EntschädigungGetty ImagesZur Bildergalerie

Kläger fordern Millionen von R. Kelly als Entschädigung

- Florentine Naumann
Lesezeit: 2 min

Sechs mutmaßliche Opfer von R. Kelly (58) haben eine neue Klage gegen den inhaftierten Musiker eingereicht. Laut People werfen sie dem Sänger vor, ihnen noch über 9,5 Millionen Euro an Entschädigungen schuldig zu sein, die sie in einem vorherigen Urteil 2022 zugesprochen bekommen hatten. Unter den Klägern befinden sich Lizette Martinez, Lisa Van Allen, Kelly Rodgers, Faith Rodgers, Roderick Gartell und Gem Pratts. Die Klage richtet sich nicht nur gegen Kelly selbst, sondern auch gegen sein ehemaliges Plattenlabel Universal Music, die Tochterfirma Universal Music-Z Tunes und die Plattform IndyBuild. Zudem wird auch sein früherer Manager Donnell Russell beschuldigt. Laut den Klägern habe das Plattenlabel die vertragliche Pflicht, Einnahmen aus Musikrechten zu verwalten und weiterzuleiten, was jedoch nicht geschehen sei.

Zwei der Frauen hatten zuvor bereits öffentlich über ihre Erfahrungen mit R. Kelly gesprochen, unter anderem in der Dokumentation "Surviving R. Kelly" aus dem Jahr 2019. Sie beschreiben eine Zeit voller Missbrauch und Manipulation. Martinez traf den Sänger 1995, als sie noch 17 Jahre alt und in der Highschool war. Sie glaubte zunächst, er könne ihr bei ihrer Musikkarriere helfen, und verwies auf den ähnlichen Weg, den die verstorbene Sängerin Aaliyah mit Kelly eingeschlagen hatte. Van Allen lernte den Musiker 1998 bei einem Videodreh kennen, ebenfalls im Alter von 17 Jahren, und berichtete, dass der Kontakt schnell in eine sexuelle Beziehung überging. Beide Frauen spielten zudem eine Rolle in Kellys früheren Prozessen, darunter in einem gegen ihn gerichteten Kinderpornografie-Verfahren im Jahr 2008.

R. Kelly war einst für Hits wie "I Believe I Can Fly" weltberühmt, bevor er durch eine Reihe schwerwiegender Vorwürfe tief fiel. Nach Jahrzehnten der Missbrauchsvorwürfe wurde er 2021 und 2022 in mehreren Prozessen wegen sexuellen Missbrauchs, Kinderpornografie und Menschenhandels schuldig gesprochen. Insgesamt verbüßt der dreifache Vater eine Haftstrafe von 30 Jahren, wovon 19 Jahre gleichzeitig für zwei Urteile angerechnet werden. Kelly wird frühestens 2045 entlassen. Sein Fall löste eine breite gesellschaftliche Diskussion über Machtmissbrauch und Schweigekultur in der Unterhaltungsbranche aus, die bis heute nachwirkt.

R. Kelly, Musiker
Getty Images
R. Kelly, Musiker
R. Kelly vor Gericht, 2019 in Chicago
Getty Images
R. Kelly vor Gericht, 2019 in Chicago
Denkt ihr, dass R. Kelly sich persönlich zur Klage äußern wird?
5
60