Verstorbener Gene Hackman hasste den Trubel in Hollywood
Gene Hackman (✝95) liebte die Kunst des Schauspiels, konnte jedoch den Rummel um den Beruf nicht ausstehen. Wie Regisseur Barry Sonnenfeld (71) der BBC berichtete, habe Gene die Schauspielerei genossen, jedoch alles, was darum herum geschah, als belastend empfunden. Besonders die stundenlangen Vorbereitungen in der Maske und die ständigen Eingriffe von Stylisten und Autoren seien ihm ein Dorn im Auge gewesen. Genes Abneigung reichte so weit, dass er aus Drehbüchern alle Hinweise entfernt habe, wie eine Szene gespielt werden sollte, um die Kontrolle über die Darstellung seiner Figuren zu behalten.
Sein Perfektionismus habe auch am Set der Komödie "Schnappt Shorty" zu Spannungen geführt, vor allem mit seinem Co-Star John Travolta (71). Während Gene stets perfekt vorbereitet erschienen sei, habe John oft ohne Textsicherheit das Set betreten, was Gene frustriert habe. Laut Barry sei es zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Schauspielern gekommen, obwohl Gene letztlich immer professionell geblieben sei. Trotz all dieser Herausforderungen war er dafür bekannt, immer eine außergewöhnliche Leistung abzuliefern. Für viele Kollegen gilt er bis heute als der Inbegriff eines brillanten Schauspielers, der sein Handwerk wie kein anderer beherrschte.
Privat führte Gene mit seiner Frau Betsy Arakawa, einer Pianistin, ein zurückgezogenes Leben in Santa Fe, New Mexico. Das Paar war 34 Jahre verheiratet und kümmerte sich liebevoll um seine Hunde. Freunde und Kollegen betonten immer wieder, wie bodenständig der zweifache Oscar-Gewinner abseits der Leinwand gewesen sei. Mit seinem Rückzug aus Hollywood im Jahr 2004 verabschiedete sich der Schauspieler endgültig von der stressigen Seite des Filmbusiness, blieb jedoch bis zu seinem Tod ein gefeierter Star, der für seine Hingabe und Authentizität bewundert wurde.