Wegen Hatern: Kelly Marie Tran zögerte ihr Coming-out heraus
Die Schauspielerin Kelly Marie Tran wurde über Nacht berühmt, als sie 2017 für die Rolle der Rose Tico im "Star Wars: Die letzten Jedi"-Film gecastet wurde. Den Einstieg in das beliebte Franchise machten ihr die Fans jedoch alles andere als leicht. "Es gab Kommentare zu meiner Herkunft oder dazu, dass ich eine Frau bin", berichtete Kelly am Donnerstag im Interview mit Entertainment Weekly und betonte, dass sie sich zu dieser Zeit verfolgt gefühlt habe. Auch aus diesem Grund habe sie gezögert, ein öffentliches Coming-out zu feiern: "Nach solchen Reaktionen habe ich mich gefragt: 'Werde ich mich öffentlich outen?' Das war eine komplizierte Sache, über die ich nachdenken musste."
Unterstützung bei ihrer Entscheidung fand Kelly in ihrer Schauspiel-Kollegin Lily Gladstone. "Sie sagte: 'Freude ist ein Akt des Widerstands.' Und ich denke, das ist wirklich wahr", betonte die 36-Jährige im Gespräch mit dem US-amerikanischen Magazin. Also habe sie sich dazu entschlossen, zu ihrer Sexualität zu stehen und glücklich zu leben. Zu dem öffentlichen Coming-out kam es dann jedoch ganz spontan. Für den Film "The Wedding Banquet" drehte Kelly in der Rolle der Angela eine queere Hochzeit. Als sie von einem Reporter gefragt wurde, worüber sie sich am meisten freue, platzte es aus ihr heraus: "Ich freue mich, eine queere Geschichte als queere Person zu erzählen." Später reflektierte sie: "Ich war zuerst überrascht von mir, aber mittlerweile bin ich stolz darauf, diesen Teil meiner Geschichte zu teilen."
Bereits in der Vergangenheit sprach Kelly über die Anfeindungen, denen sie sich nach ihrer Rolle in "Star Wars" ausgesetzt sah. Als erste asiatisch-amerikanische Schauspielerin in einer Hauptrolle der Franchise wurde sie Ziel rassistischer Online-Attacken. Diese Erfahrungen führten dazu, dass sie ihre Social-Media-Kanäle löschte. Trotz dieser Rückschläge hat sich Kelly öffentlich für mehr Diversität in der Filmindustrie ausgesprochen. Ihr Coming-out und ihre Arbeit an Filmen wie "The Wedding Banquet" zeigen, wie sehr sie sich auch weiterhin für die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen einsetzt.