

Trotz Erfolg: "Adolescence" bekommt keine zweite Staffel
Philip Barantini, der Regisseur der erfolgreichen Netflix-Serie "Adolescence", hat bekannt gegeben, dass es keine zweite Staffel der Show geben soll. Gegenüber PA News Agency erklärte er über die vierteilige Serie: "Ich glaube, es sollte ein in sich geschlossenes Projekt bleiben." Obwohl ihn der weltweite Erfolg und die ausgelösten Diskussionen über Themen wie Männlichkeitsbilder und Online-Gefahren beeindruckt haben, betonte Philip, dass die Stärke der Serie in ihrer Prägnanz liege: "Es ist ein Paket dieses Momentes." Die Serie erzählt die Geschichte des 13-jährigen Jamie Miller, gespielt von Owen Cooper, der des Mordes an einer Mitschülerin beschuldigt wird und ging unter anderem durch Stephen Graham in der Rolle des Vaters Jamie Millers emotional besonders unter die Haut.
Ein zentraler Aspekt der Serie ist auch ihre technische Umsetzung. Jede Episode wurde in einem beeindruckenden One-Shot-Format gedreht, bei dem alle Szenen in einem durchgehenden Take aufgenommen wurden. Philip schilderte, dass die Planung enorm aufwendig war. Sogar die Drehorte wurden so gewählt, dass die Wege zwischen den Schauplätzen exakt in den Zeitplan passten. Außerdem wurde auf jedes Detail geachtet, wie die Bewegung der Kamera durch die Räume und das Timing der Schauspieler. Der Regisseur lobte die Zusammenarbeit im Team, insbesondere mit dem Kameramann Matt Lewis: "Es war eine echte Zusammenarbeit, um diese Bewegung und Flüssigkeit zu erreichen." Der Showrunner hob dabei eine zusätzliche Szene hervor, in der Jamies Vater Eddie den Tatort des Verbrechens besucht – eine Szene, die sich erst später ins Skript einfügte, aber für ihn zur zentralen Emotionalität des Werks wurde.
Die Entscheidung, die Serie ohne Fortsetzung zu belassen, kommt trotz des anhaltenden internationalen Erfolgs. Bereits in der Vergangenheit hatten sich die Macher, darunter Stephen Graham und Co-Autor Jack Thorne, bewusst für die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen wie Incel-Kultur entschieden, um eine tiefgehende Diskussion loszutreten. Der Hype um die Serie hatte auch die Zuschauerzahlen auf Netflix durch die Decke gehen lassen, sodass sie in der ersten Woche nach dem Start in 75 Ländern die Streaming-Charts anführte. Die Serie zeigt, wie wichtig es ist, über Jugend, soziale Medien und Genderfragen zu sprechen – und selbst wenn es keine weitere Staffel geben wird, bleibt der Einfluss von "Adolescence" greifbar.