

Urteil aufgehoben: Harvey Weinsteins Neuverhandlung beginnt
Der gefallene Filmmogul Harvey Weinstein (73) steht erneut vor Gericht. Das Verfahren, das heute in New York beginnt, ist die Neuauflage seines ersten #MeToo-Prozesses – bei diesem wurde er 2020 zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Anlass für diesen Prozess waren Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe auf die ehemalige Produktionsassistentin Miriam Haley und die Vergewaltigung der Schauspielerin Jessica Mann. Doch das ursprüngliche Urteil wurde 2022 von einem Berufungsgericht aufgehoben, da Fehler bei der Verhandlungsführung gemacht worden seien. Wie die New York Times berichtet, wird neben diesen Fällen eine neue Anschuldigung verhandelt: Eine bislang unbekannte Frau behauptet, Weinstein habe sie 2006 in einem Hotel in Manhattan zum Oralsex gezwungen.
Die Vorwürfe gegen ihn weist Harvey bis heute zurück. Er behauptet, die sexuellen Handlungen seien stets einvernehmlich gewesen. Nun kommt es auf die Entscheidung der New Yorker Jury an, welche Konsequenzen die Handlungen des 73-Jährigen bedeuten. Ob er erneut schuldig gesprochen wird oder nicht, ändere laut der Bild aber nichts daran, dass er weiterhin im Gefängnis sitzen wird. Im Februar 2023 wurde Harvey in einem anderen Prozess, bei dem es um die Vergewaltigung einer weiteren Frau im Jahr 2013 ging, ebenfalls für schuldig befunden und in Los Angeles zu einer Haftstrafe von 16 Jahren verurteilt. Diesem Urteil zufolge muss er die daraus resultierende Haftstrafe nach seiner 23-jährigen Haftstrafe – aus dem Prozess, der nun erneut verhandelt wird – absitzen.
Der aktuelle Prozess startete heute mit der Auswahl der Jury, bei der insgesamt 18 Personen – zwölf Geschworene und sechs Ersatzgeschworene – bestimmt werden. Richter Curtis Farber erklärte dazu, dass die Auswahl aus 80 potenziellen Kandidaten erfolgen soll, bevor nächste Woche die Eröffnungsplädoyers und Zeugenaussagen beginnen sollen. Parallel dazu laufen auch die Bemühungen von Harveys Anwälten, das im Jahr 2023 verhängte Urteil aus einem Prozess in Los Angeles anzufechten.