Jamie Foxx stellt sich gegen Polanski
Seit Wochen sitzt der Star-Regisseur Roman Polanski (76) in Auslieferungshaft und wartet auf seine Überstellung in die USA. Er hatte vor rund 31 Jahren Sex mit einer damals 13-Jährigen und machte sich deshalb strafbar. Nachdem der Fall damals bekannt wurde, wurde Polanski zwar kurze Zeit in Gewahrsam genommen, floh jedoch wenig später nach Europa. Auf dem Flughafen Zürich wurde Polanski dann vor kurzem festgenommen und sitzt seither in Haft. Viele Hollywoodgrößen haben sich verstärkt für die Freilassung des Regisseurs ausgesprochen – bislang jedoch ohne Erfolg. Doch jetzt meldet sich Jamie Foxx (41) zu Wort…
Der US-Schauspieler ist allerdings ganz und gar nicht der Meinung seiner Schauspielkollegen aus Hollywood. Er sagte, dass Roman Polanski „vermisst werden“ würde, wäre es seine Tochter, an der sich der Regisseur vergriffen hätte. Er würde auch nicht vor Selbstjustiz zurückschrecken, wäre seine Tochter „Opfer“ von Polanski geworden. "Wenn das meine Tochter, die noch ein Teenager von 15 Jahren ist, gewesen wäre, dann wäre Roman Polanski schon verschwunden. Es wäre noch nicht einmal zur Gerichtsverhandlung gekommen", sagte der Schauspieler.
Allerdings stellt Foxx gleich klar, dass dieses Statement auf keinen Fall ein Aufruf zur Selbstjustiz darstellen soll. "Das ist nur meine Sicht der Dinge und ich will nicht, dass das nachgeeifert wird. Man sollte das natürlich dem Justizsystem überlassen. (…) Andererseits kenne ich Roman Polanski nicht. Vielleicht würde ich anders darüber denken, wenn ich einen Bezug zu ihm hätte. Ich finde einfach, dass die ganze Angelegenheit wichtiger ist, als Roman Polanski als Person." Wie weit Jamie Foxx allerdings bei seinen Rachegedanken gehen würde, weiß er nicht: "Rache ist eine schwierige Sache. Wenn es um jemanden geht, der deiner Familie Leid zugefügt hat, ist es schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen", gesteht er ein. "Einige der Dinge, die ich über Sexualstraftäter gesagt habe, waren ziemlich drastisch. Ich habe über Leute gelesen, die die Dinge selbst in die Hand genommen haben. Das ist auch nicht richtig. Es ist schwierig, zu entscheiden, wie weit man gehen sollte."