"Die Vierte Macht": Ein mutiges Filmprojekt!
"Die Vierte Macht": Ein mutiges Filmprojekt!Getty ImagesZur Bildergalerie

"Die Vierte Macht": Ein mutiges Filmprojekt!

- Promiflash Redaktion
Lesezeit: 3 min

Russlands innere Funktionsvorgänge werfen für viele Menschen Rätsel auf und die dort anstehende Präsidentschaftswahl wird den Fortgang dieses Mysteriums für die nächsten sechs oder sogar zwölf Jahre bestimmen. Noch-Präsident Dmitri Medwedew (46) hat auf eine weitere Amtsperiode verzichtet und, neben anderen, seinem politischen Mentor, Ex-Präsident Waldimir Putin (59), den Weg freigegeben. Der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow (81) wirft Putin einen unfairen, undemokratischen Wahlkampf vor; die russischen Medien hätten zu seinen Gunsten berichtet, die Wahlen würden manipuliert - seit Monaten Gesprächsthema.

Der neue deutsche Film „Die Vierte Macht“, der gestern in Berlin Weltpremiere feierte, vom Tschetschenien-Konflikt und gelenktem Terrorismus erzählt, dabei ein nach außen modernes Moskau zeigt, das innerlich von archaischen Machtstrukturen und Intrigen ausgehöhlt ist, kommt da gerade recht und sorgt für Zündstoff. Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu (40) zeigte sich im Interview mit Promiflash selbst überrascht: „Keiner von uns hätte gedacht, dass der Film pünktlich zur Premiere so eine extreme Brisanz entwickelt. Mich hat diese spannende Thematik natürlich gepackt, obwohl ich auch niemand bin, der sonst total politisch aktiv war, aber in diesen Tagen wird es durch die Situation in Russland natürlich noch einmal richtig spannend.“ Auch Regisseur Dennis Gansel (38), der sich mit dem politischen Action-Thriller auf riskantem Terrain bewegt, erklärte seine Beweggründe: „Es wird sehr spannend heute, glaube ich. Ich habe schon im Jahr 2000 einen Film über Terrorismus gedreht, 'Das Phantom' mit Jürgen Vogel (43), und damals ging es schon um Verschwörungstheorien. Ob nicht vielleicht die dritte Generation von der RAF teilweise vom Geheimdienst gesteuert wurde; das war ein Riesenaufreger damals. Seitdem interessiere ich mich total für das Thema Terrorismus. Ich glaube, dass Vieles, was wir über die Terror-Anschläge der letzten Jahre aus den Medien erfahren haben, nicht immer die hundertprozentige Wahrheit ist. In Russland lässt sich das eben extrem gut recherchieren. Ich war selber dort und hab meinen Film 'Die Welle' vorgestellt.“ Verschiedene Leute, die den Film gesehen haben, hätten ihm geraten, sich mit den Tschetschenien-Anschlägen einmal näher zu beschäftigen. Nach getaner Arbeit sei ihm klar gewesen: „Darüber muss man einen Film machen! Bei den Dreharbeiten selber hatten wir auch ein bisschen Schiss. Ich hab das Hotel-Zimmer immer ordentlich abgeschlossen, wir haben die Sim-Karten der Handys alle zwei Tage gewechselt – aber bisher haben wir nicht wirklich... Ich hoffe, der Film wird dort gezeigt. Manche der Crew-Mitglieder dort sehen ihn als Film zur Revolution. Russland ist im Umbruch, vielleicht erleben wir bald den Sturz einer Regierung – da kommt der Film natürlich zur rechten Zeit.“

Wir wünschen Dennis Gansel, Moritz Bleibtreu & Co. mit ihrem spannenden Polit-Thriller, der am 08. März in die Kinos kommt, viel Erfolg und behalten die internationalen Reaktionen im Auge.

Moritz Bleibtreu im Januar 2019 in Genf
Getty Images
Moritz Bleibtreu im Januar 2019 in Genf
Moritz Bleibtreu im Februar 2018
Getty Images
Moritz Bleibtreu im Februar 2018