Cannes 2012: Die Goldene Palme geht an...
Fast zwei Wochen lang konnten wir aus der Ferne den Trubel rund um das Filmfestival Cannes verfolgen. Da gab es unglaublich schöne Red-Carpet-Momente, atemberaubende Roben, rauschende Partys und tolle Paparazzi-Schnappschüsse, die uns Entertainment boten. Doch den Teilnehmern des Festivals ging es natürlich neben dem Glamour vor allem darum, der Jury und Kollegen aus der Filmbranche die neuesten Projekte vorzustellen und möglichst einen Preis zu bekommen.
Heute ist der letzte Abend in Cannes und wie in jedem Jahr verkündete die Fachjury nun ihr Urteil und verlieh die begehrten Preise. Viele konnten sich über einen Preis der Jury freuen, doch besonders prestigebehaftet ist es natürlich, als bester Darsteller oder beste Darstellerin ausgezeichnet zu werden. In der weiblichen Kategorie konnten sich gleich zwei Schauspielerinnen über die Ehre freuen: die beiden Rumänien Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Sie boten eine großartige Leistung in Cristian Mungius (44) „Beyond the Hills“, der zudem den Drehbuchpreis einheimste. Die beiden noch nicht sehr erfahrenden Darstellerinnen waren natürlich hin und weg: „Es ist ganz toll! Absolut unerwartet und es fühlt sich wie ein Märchen an“ erzählten sie begeistert im Interview mit arte. Den Preis für den besten Schauspieler erhielt Mads Mikkelsen (46). Der 46-Jährige ist dem Kinopublikum lange kein Unbekannter mehr. Er spielte in Filmen wie „King Arhtur“ oder „Kampf der Titanen“ mit, ist den meisten aber vor allem als James Bond-Bösewicht in „Casino Royale“ im Gedächtnis. In Cannes wurde er aber für eine seine sehr sympathische Darstellung in „The Hunt“ ausgezeichnet.
Einen der besten Preise, die in Cannes vergeben werden können, nämlich den Preis der Jury für den originellsten Wettbewerbsfilm erhielt der italienische Regisseur Matteo Garrone für „Reality“, aber eigentlich ist die größte Frage: Wer bekam die „Goldene Palme“? Diesen Preis darf 2012 der Österreicher Michael Haneke (70) mitnehmen. Er bekam bereits vor drei Jahren den wichtigsten Preis für „Das weiße Band“. Dieses Mal ging er mit einem schönen Film übers Altsein und das Sterben, „Amour“ (dt. „Liebe“), als Favorit ins Rennen und konnte dieses am Ende auch für sich entscheiden.