Wollersheim-Puff: Die Huren haben geplaudert
Das Drama um den prominenten Bordell-Besitzer Bert Wollersheim (61) scheint kein Ende zu nehmen. Erst kürzlich beteuerte Ehefrau Sophia die Unschuld ihres festgenommenen Mannes, nun aber wurde die 4500 Seiten dicke Gerichtsakte des Falles offengelegt, die etwas Licht ins lasterhafte Dunkel bringt, dem Gatten allerdings auch gefährlich werden kann.
Anfang des Monats hatte eine großangelegte Razzia die verschiedenen Etablissements des Rotlichtkönigs unter die Lupe genommen und zahllose Schandtaten aufgedeckt, in die der 61-Jährige verwickelt sein soll. Viele Prostituierte und Freier wurden daraufhin verhört und plauderten Interna aus. Von Betäubung mit K.O.-Tropfen, Diebstahl und Erpressung der Herren ist die Rede. Wie Ermittlungen ergaben, sollen die Opfer mit heimlich aufgezeichneten Sex-Tapes zur Wiederkehr gezwungen worden sein, manche erkauften sich ihre „Freiheit“, andere stornierten mutig die Kreditkartenzahlungen. Doch auch mit anderen Mitteln wurden die Liebeshungrigen ausgenommen: Laut bild.de seien manche Männer um bis zu 22.000 Euro erleichtert worden und das nicht freiwillig. Ein Herr gab seine unlimitierte Kreditkarte zur Zahlung aus der Hand – am Ende hatte man sich vierzehn Mal seines Kontos bedient. 22.000 Euro habe der Sex allerdings nicht gekostet, heißt es. Dieser Verdacht brachte Puff-Inhaber Bert Wollersheim und Geschäftspartner Thomas Mihelic (47) vorerst hinter schwedische Gardinen. Das auf Kreditkartenbetrug geschulte Personal habe sich vor allem auf ausländische Kunden konzentriert, die im Falle einer Unstimmigkeit den Weg zur Polizei meiden würden, wie ihnen beigebracht wurde. Doch auch vor Prominenten und Millionären habe man nicht haltgemacht: Angeblich sei ein Adoptivprinz betrogen worden, TV- und Sportstars ebenso. Wie weiter berichtet wird, sagten von der Polizei verhörte Sex-Arbeiterinnen aus, man habe den Freiern in kleine Flaschen abgefüllte K.O.-Tropfen verabreicht, um sie gefügig zu machen – so unterzeichneten sie Kreditkarten-Quittungen und verloren im Anschluss, so erhoffte man sich, die Erinnerung. Dass in dem Bordell gestrecktes Kokain verkauft und Minderjährige beschäftigt wurden, verwundert daher kaum noch.
Man darf gespannt sein, wie viel die Staatsanwaltschaft hinsichtlich dieser schmutzigen Bordell-Affäre noch in Erfahrung bringen kann und ob nicht vielleicht sogar das ein oder andere bekannte Gesicht mehr in der Gerichtsakte in Erscheinung tritt.