Neues GZSZ-Drama: Lillys Kampf mit der Bulimie
Bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten geht es, wie der Name schon sagt, nicht nur um die schönen Momente im Leben, sondern auch um die Schattenseiten. Schon zahlreiche heikle Themen wurden in der Serie zur Sprache gebracht. Sei es Drogen- oder Alkoholmissbrauch, eine Vergewaltigung, kaltblütige Morde sowie tragische Unfälle. Es geht eben nicht immer nur rosig zu in Deutschland beliebtester Daily. Das bekommt künftig auch eine der Schauspielerinnen zu spüren, die nun mit einer dramatischen Geschichte vor eine große Herausforderung gestellt wird. Iris Mareike Steen (20) hat nämlich in ihrer Rolle als Lilly Seefeld mit einer Essstörung zu kämpfen.
Die ersten Anzeichen kündigten sich schon vor Wochen an. Mal aß sie kaum etwas, dann schlang sie die Speisen nur so in sich hinein und schlussendlich steckte sie sich sogar den Finger in den Hals und erbrach sich. Alles deutet auf Bulimie hin und genau damit wird sich die Serie in den kommenden Monaten auch auseinandersetzen.
Rund 600.000 Menschen in Deutschland, meist Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, leiden an der Ess-Brech-Sucht. Deshalb wird es Zeit, dass das schwierige Thema auch bei GZSZ aufgegriffen wird. „Insbesondere unsere jungen Zuschauer suchen in einer täglichen Serie wie GZSZ auch Orientierung und Vorbilder. Damit geht eine große Verantwortung für uns einher, denn wir müssen dafür sorgen, dass unsere Figuren dementsprechend handeln, wir die Geschichten verantwortungsbewusst erzählen“, erklärte GZSZ-Producerin & Chefautorin Marie Hölker gegenüber RTL die Beweggründe für die Auseinandersetzung mit diesem Thema. „Wir wollen mit der Geschichte um Lilly Seefeld zeigen, was mit einem jungen Mädchen passiert, das diese Botschaft verinnerlicht: Wenn ich nur schön wäre, würden alle mich toll finden und lieben. Und das dann anfängt, ihren Körper dem gängigen Schönheitsideal entsprechend umzuformen – oft der direkte Weg in eine gefährliche Essstörung“, so die Producerin weiter.
Um der Realität möglichst nah zu kommen, wird die Geschichte um Lillys Erkrankung möglichst behutsam erzählt, da auch im wahren Leben die ersten Anzeichen oft übersehen werden. „Anders als bei einer Magersucht lassen sich bei einer Bulimie auch nicht so leicht äußere Veränderungen erkennen. Einmal erkrankt, begleitet diese Krankheit Betroffene dann oft ihr ganzes Leben. Die Geschichte bei GZSZ wird nicht von heute auf morgen eskalieren und dann gelöst werden. Wir wollen authentisch erzählen, demnach müssen und wollen wir der Figur und ihrer Geschichte Zeit geben“, erklärte Hölker.
Als Schauspielerin Iris von der Geschichte ihrer Figur erfahren hat, musste sie sich erst einmal intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. „Zum Glück habe ich selbst noch keine direkten Erfahrungen mit Bulimie gemacht. Allerdings habe ich mich sehr viel mit der Krankheit beschäftigt, als klar war, dass meine Serienfigur diese Essstörung entwickelt. Es macht mich sehr traurig zu sehen, wie oft wunderhübsche Mädchen sich selbst und ihren Körper so hassen und immer mehr kaputtmachen“, so die 20-Jährige. Sie rät Betroffenen, sich in jedem Fall professionelle Hilfe zu holen: „Spätestens, wenn man schon so weit ist, dass sich der komplette Alltag nur noch um die Krankheit dreht, ist es natürlich das Beste, eine Therapie zu machen. Am besten sofort Hilfe suchen und reagieren!“
Ähnlich sieht das auch Sylvia Baeck, Gründerin des Vereins „Dick & Dünn e.V.“, die den Machern von GZSZ bei der Vorbereitung der Story mit Rat und Tat zur Seite stand. „Personen mit Essstörungen ziehen sich in der Regel zurück, versuchen sich Essenssituationen zu entziehen und verändern sich einfach deutlich in ihrem Essverhalten, aber häufig auch im Umgang und dem Kontakt mit anderen Menschen“, erläuterte sie die Anzeichen der Ess-Brech-Sucht.
Der Verein sowie die Macher hoffen, dass GZSZ für das Thema sensibilisieren kann und auch Iris fordert zu mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang miteinander auf: „Oft sind, wie auch bei Lilly, äußere Einflüsse das Erste, was Menschen in die Bulimie treibt. Mobbing ist meist mehr als nur 'lustiges Ärgern'. Das sollte gerade Jugendlichen häufiger klargemacht werden.“