Biografie: Sven Hannawald macht Seelen-Striptease
Sven Hannawald (38) hat 2005 den Skianzug an den Nagel gehängt und das, obwohl er in seinem Sport schon eine lebende Legende war.
In seiner Biografie "Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben", die diese Woche erscheint, lässt Sven die Leser an allem teilhaben, was ihn in den letzten Jahren tief bewegt hat: Er schildert, wie sich unbändige Siegesfreude anfühlt, aber auch, wie er in eine tiefe Sinnkrise stürzte. Außerdem will er endgültig mit einem hartnäckigen Gerücht aufräumen. "Nein, ich war nie magersüchtig. Unser Mannschaftsarzt, Dr. Ernst Jakob, der mich regelmäßig untersucht hat, machte mich darauf aufmerksam, dass ich mich auf einem schmalen Grad bewegte. Aber er attestierte immer wieder, dass meine Werte in Ordnung seien. Das beruhigte mich", schreibt der 38-Jährige.
2004 war es dann nicht Magersucht, sondern Burn-Out, weswegen Sven sich in einer Klinik behandeln ließ. "Nachts wachte ich immer wieder auf und fing an zu weinen. Weil ich mir nicht erklären konnte, was mit mir los war", erklärt er. Durch tägliche Gespräche mit einer Therapeutin lernte Sven seine Krise zu überwinden und sein Lebens ausgewogener zu gestalten. Heute nimmt er gelegentlich an Autorennen teil und steht für Sky als Experte bei der Vierschanzentournee vor der Kamera.
In seiner Biografie zeigt Sven, dass Erfolg allein eben nicht immer glücklich macht und dass man mit psychologischer Unterstützung auch aus schlimmen Krisen wieder zurück in ein erfülltes Leben finden kann.
