Sven Hannawald blickt auf seine dunklen Jahre zurück
Skisprung-Legende Sven Hannawald (50) hat anlässlich seines 50. Geburtstags im November offen über seine schwierige Zeit nach dem Ende seiner aktiven Karriere gesprochen. Im Interview mit Sport Bild gab Sven jetzt überraschende Einblicke in seine psychischen Probleme, die er nach seinem letzten Sprung im Jahr 2004 erlebte. Während eines Urlaubs in Spanien brach er zusammen und musste feststellen, dass er nicht mehr konnte. "Ich bin in die psychosomatische Klinik gekommen, wo ich in den ersten zwei Wochen Psychopharmaka bekam, um überhaupt die nächste Nacht zu überstehen", offenbarte er.
Sven zog einen Vergleich zu Robert Enke (✝32), dem ehemaligen Torhüter von Hannover 96, der sich 2009 aufgrund von Depressionen suizidierte. "Hätte ich mich damals nicht direkt in die Klinik begeben, hätte mir das gleiche Schicksal wie Robert Enke später gedroht", gestand er. Glücklicherweise erhielt Sven rechtzeitig professionelle Unterstützung und fand einen Weg, wieder Freude am Leben zu empfinden. Heute passe er bewusst auf seinen Körper und seine psychische Gesundheit auf. "Ich achte genau darauf, wie ich meine Termine lege und mache nicht mehr zehn Dinge gleichzeitig", betonte er.
Seit seinem offiziellen Karriereende im Jahr 2005 hat Sven sein Leben neu ausgerichtet. Als Experte für die ARD ist er dem Skisport weiterhin verbunden, doch seine Gesundheit steht nun an erster Stelle. "In jeder Woche schaffe ich mir meine Freiräume, wo ich Zeit für mich habe", erklärte er. Seinen 50. Geburtstag wird er nicht groß feiern, sondern als Kandidat in einer TV-Show verbringen. "Das kommt mir sehr gelegen, denn ich bin kein großer Feier-Meister. Ich hätte sowieso nicht recht gewusst, was ich zu Hause machen soll", fügte Sven hinzu und zeigte sich damit zufrieden.