Promi Big Brother: So fies lästert die Presse!
"Warum tut ihr uns das an", fragt der Focus, "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss", zitiert die Frankfurter Rundschau den Klassiker mit Jane Fonda (75) und entgegnet: "Im deutschen Fernsehen schickt man Menschen, die erledigt sind, zu Sat.1." Und der Stern titelt "Die Blinklederjacke unter Blindgängern" mit Bezug auf David Hasselhoff (61).
Nicht die nettesten Worte für Promi Big Brother. Die Redakteure der Nation wetzen heute ihre Messer und geben der Sendung fast durch die Bank den kritischen Gnadenstoß. Die Sendung sei zäh, die Promis kenne niemand und überhaupt könne maximal noch David Hasselhoff die ganze Geschichte retten. Und genau genommen auch der nicht mehr. Vergleiche werden gezogen zum Dschungelcamp. Und wer hätte das gedacht - vor wenigen Jahren war das Geschrei groß, wenn "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" mal wieder auf Sendung ging. Doch die Sendung mauserte sich über die Zeit von der Kritik-Zielscheibe zur Grimme-Preis-Nominierung. Wer hätte das gedacht?
Aber sind denn die Promis wirklich so katastrophal? Eine Marijke Amado (59), die mit der "Mini Playback Show" acht Jahre lang Millionen unterhielt, ein Martin Semmelrogge (57), der mit "Das Boot" (1981) und "Bang! Boom! Bang" (1999) deutsche Filmgeschichte schrieb, eine Jenny Elvers (41), die ihr Comeback in der Öffentlichkeit bestreiten möchte und eben Hasselhoff. Ist das Dschungelcamp da wirklich Jahr für Jahr so viel besser ausgestattet?
Die Start-Quote überzeugte hingegen und straft laut Quotenmeter die Kritiker fürs erste Lügen. 2,1 Millionen Zuschauer bei der relevanten Zielgruppe bescherten einen Marktanteil von 22,3 Prozent. Nun entscheidet die Dynamik der Sendung und der Bewohner: Bekommen wir alberne Spielchen oder spannende Enthüllungen und menschliche Abgründe? Dadurch wird sich entscheiden, ob Promi Big Brother bei Sat.1 Zukunft hat und ob in ein paar Jahren vielleicht auch überraschend gejubelt wird...
