Versicherungen wollen Schumis Schuld beweisen!
Während Michael Schumacher (45) in der Universitätsklinik von Grenoble nach seinem schlimmen Ski-Unfall weiter um sein Leben kämpft, positionieren sich die Versicherungen, um die Schuldfrage zu ihren Gunsten zu entscheiden. Ist die Formel-1-Legende für ihren Unfall selbst verantwortlich - oder muss das Skigebiet Méribel oder jemand ganz anderes für den Schaden aufkommen?
Ein Pariser Versicherungsspezialist erklärte gegenüber dem Focus: "Bei Persönlichkeiten wie Schumacher geht es gemeinhin um Hunderte Millionen. Deshalb werden die Versicherer niemandem etwas schenken." Er kündigte an: "Im Interesse der meisten beteiligten Versicherungen liegt es, nachzuweisen, dass Schumacher selbst verantwortlich ist."
Um die Schuldfrage zu klären, laufen die Ermittlungen rund um den Skiunfall zurzeit auf Hochtouren: Mögliche Aufnahmen auf der beschlagnahmten Helmkamera sollen ausgewertet werden, zudem wurde Schumachers Sohn Mick von der Polizei befragt. Promiflash listet auf, wer für den Unfall verantwortlich gemacht werden könnte:
DAS SKIGEBIET MÉRIBEL
In der Zeitung L'Équipe fragt sich Schumis ehemaliger F1-Kollege Philippe Streiff kritisch: "Ich finde es nicht normal, dass es zwischen zwei markierten Pisten einen Abschnitt mit Felsen gibt, zu dem der Zugang nicht mit Netzen gesperrt ist." Obwohl Neuschnee am Mittag die tückischen Felsen verdeckt haben soll, war der Bereich zwischen einer roten und einer blauen Piste offenbar nicht erkenntlich abgesperrt.
DER HERSTELLER VON SCHUMACHERS LEIH-SKI
Aus bislang ungeklärten Gründen fuhr der mehrfache Millionär Schumacher nicht auf eigenen Skiern, sondern hatte sich ein Paar geliehen. Gerüchten zufolge soll sich die Bindung des Skis zu früh gelöst und Schumacher dabei irritiert haben. Auch der Helm, den Schumi trug und der beim Sturz zerbrach, könnte eine Rolle spielen - auch wenn ein Helm-Experte die Leistung des Kopfschutzes bereits ausdrücklich lobte.
EIN BEHINDERNDER SKIFAHRER
Immer noch ist unklar, weshalb Schumacher den Ausritt in den Tiefschnee unternahm. Zuletzt hieß es, der Verunglückte habe kurz vor dem Sturz einem gestrauchelten Mädchen geholfen, bevor er Richtung Unglücksort fuhr. Denkbar ist, dass Schumacher von einem weiteren Skifahrer behindert worden ist. Eine These, die mit möglichen Aufzeichnungen der Helmkamera schnell bestätigt beziehungsweise widerlegt werden könnte.
SCHUMACHER SELBST
Trotz anders lautender Versionen des Unglücks-Geschehens ist es weiterhin denkbar, dass Schumacher seinen Unfall selbst verschuldet hat. So sagte ein Unfallexperte: "Es ist unmöglich, einen Helm zum Brechen zu bringen, ohne schnell gefahren zu sein." Zu Schumis tatsächlicher Geschwindigkeit gibt es bislang widersprüchliche Aussagen.
Ein Versicherungsexperte prognostizierte gegenüber dem Focus: "Es gibt einige Urteile in Schadensersatzprozessen, von denen man eine Verfehlung des Skigebietes Méribel ableiten könnte." Er geht davon aus, dass das Skigebiet für den Unfall mitverantwortlich ist. "Nie hätte ein Skifahrer in der Lage sein dürfen, diese Zone ohne Absperrung zu passieren. Die Fotos zeigen aber viele Spuren. Wenn jemand teuer bezahlen muss in dieser Geschichte, ist es Méribel."