Ermittler: So lief Schumachers Unglücks-Fahrt ab
Tagelang rankten sich Gerüchte, wie es zum folgenschweren Ski-Unfall von Michael Schumacher (45) gekommen sein könnte. In einer öffentlichen Pressekonferenz hat die französische Staatsanwaltschaft vor wenigen Minuten die ersten Ermittlungsergebnisse vorgetragen. Dabei gelang es den Ermittlern, die Unglücks-Fahrt der Formel-1-Legende zu rekonstruieren.
Staatsanwalt Patrick Quincy schilderte Schumis Unfall wie folgt: "Schumacher ist am Samstag um etwa 11 Uhr auf 2700 Meter Höhe die Piste hinabgefahren - bis zur Gabelung zwischen den Pisten Maudiut (rot) und Biche (blau). Er folgte der roten Piste auf dem linken Rand und überschritt dann mit einer Kehre die Piste." Dann kam es zum Unglück: "Er war drei bis sechs Meter von der Piste entfernt, als sich einer seiner Skier an einem Felsen verfing. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte mit seinem Kopf gegen einen Felsen, der sich acht Meter vom Pistenrand entfernt befand." Dabei sei der Helm in zwei Teile zerbrochen. Weder Helm noch Ski sollen aber für das Unglück beziehungsweise die Schwere von Schumis lebensgefährlichen Verletzungen verantwortlich sein.
Zu diesen Ergebnissen kamen die Ermittler allen voran dank der Helmkamera, die Schumacher trug: "Das Video war vollkommen lesbar; wir nutzen dieses Video, um eine genaue Darstellung der Entwicklung vorzunehmen, um der Frage nachzugehen: 'Was war der genaue Weg, den Herr Schumacher genommen hat?'"
Zu schnell sei Schumacher dabei nicht gewesen. "Er fuhr mit angemessener Geschwindigkeit", hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Doch auch dem Skigebiet Méribel drohen aller Voraussicht nach keine Konsequenzen: "Soweit es zum jetzigen Zeitpunkt beurteilt werden kann, sind alle Vorschriften eingehalten worden. Als Schumacher die Piste verlassen hat, waren die Markierungen im ordnungsgemäßen Zustand."
Die Ermittlungen sind noch lange nicht beendet. "Wir werden mit größtmöglicher Präzision sagen können, wie der Unfall zustande kam", kündigte Quincy an. "Einige Zeugenvernehmungen stehen noch aus."
