Michael Schumacher: Polizei verfolgt erste Spur!
Seit der frohen Botschaft vergangene Woche, dass Michael Schumacher (45) wieder aus dem Koma erwacht und in die Nähe seiner Familie nach Lausanne verlegt worden ist, scheinen sich die Ereignisse rund um den Ex-Rennfahrer zu überschlagen. Nicht nur, dass zwischenzeitlich fälschlicherweise behauptet wurde, ein großer Werbepartner habe die Zusammenarbeit mit Schumi aufgekündigt. In einer wohl weltweit aufsehenerregenden Aktion wurden die Krankendaten des Sportlers entwendet. Nun gibt es neue, nähere Erkenntnisse zu dem unfassbaren Vorfall.
Demnach hat die französische Kriminalpolizei nun den Fall übernommen. Das berichtet Bild unter Berufung auf Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP. Laut dem zuständigen Staatsanwalt Jean-Yves Coquillat in Grenoble, wo Schumacher seit seinem Unfall bis zum 16. Juni im Krankenhaus lag, werden zwei mögliche Wege des Datendiebstahls untersucht: ein möglicher Hacker-Angriff auf das Computersystem der Klinik und das Kopieren einer ausgedruckten Version der Patientendaten, zum Beispiel auch durch Abfotografieren von einem unbeobachteten Schreibtisch. Das vermisste Dokument soll auch keine Krankenakte im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr ein elf- bis zwölfseitiger Arztbrief sein, den die Mediziner in Grenoble für die Kollegen der Klinik in Lausanne vorbereitet hatten, um die Verlegung von Michael Schumacher in die Heimat fachkundlich zu begleiten. In dem Brief sollen Diagnosen und Behandlungsarten protokolliert worden sein.
"Der oder die Täter haben einige französische, Schweizer und deutsche Journalisten kontaktiert und ein Dokument von mehreren Seiten für umgerechnet 49.000 Euro angeboten", so Staatsanwalt Coquillat. Nach Informationen von Bild verfolgen die französischen Ermittler schon eine bestimmte Spur: In den E-Mails, in denen der Dieb die gestohlenen Daten zum Kauf anbietet, soll er sich "Kagemusha" nennen - aus dem Japanischen übersetzt "Der Schatten des Kriegers", der Titel eines japanischen Historienfilms.
Was es mit dem Namen und der oder den Personen dahinter auf sich hat, liegt noch im Dunkeln. Am Freitag sollen die kriminalpolizeilichen Untersuchungen rund um das Krankenhaus in Grenoble losgehen.