Urteil im Schumacher-Erpressungsskandal wurde verschoben
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Urteil im Schumacher-Erpressungsskandal wurde verschoben

- Julia Geißenhöner
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Vor dem Amtsgericht Wuppertal wurde der Prozess um die versuchte Erpressung der Familie von Michael Schumacher (56) fortgesetzt. Die drei Angeklagten – ein Vater-Sohn-Gespann aus Wuppertal sowie ein Mann aus Wülfrath – sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 15 Millionen Euro gefordert haben. Sie drohten, andernfalls rund 900 Fotos und 600 Videos sowie die digitalisierte Krankenakte des ehemaligen Formel-1-Stars im Darknet zu veröffentlichen. Im Fokus des Verhandlungstages standen die Drohanrufe des Hauptangeklagten, eines 53-jährigen ehemaligen Türstehers, der die Vorwürfe bereits eingeräumt hat. Die schockierenden Anrufe wurden heute vor Gericht abgespielt, wie WDR berichtet, doch zu einem Urteil kam es nicht. Tatsächlich wird der Prozess erst am 12. Februar fortgesetzt.

Laut den Aufnahmen versuchte der Hauptangeklagte, sein Vorgehen offensiv zu rechtfertigen. Er forderte zunächst eine E-Mail-Adresse und sprach von einem "sauberen Geschäft" und einer "Vermittlungsgebühr" anstelle einer dreisten Erpressung. Gleichzeitig drohte er jedoch implizit, die sensiblen Daten an andere weiterzugeben, sollte die Familie der Forderung nicht nachkommen. Besonders bizarr: Immer wieder versicherte er, er sei "ein Guter" und wolle einfach nur "sauber aus der Sache raus". Bei der heutigen Befragung schilderte die langjährige Schumacher-Managerin Sabine Kehm (60) laut dem News-Portal die Abwicklung der Pflegedokumentation und die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Gelände der Familie, um weitere Hintergrundinformationen zu den entwendeten Daten zu liefern.

Michael Schumacher, mehrfacher Formel-1-Weltmeister, zog sich 2013 bei einem Ski-Unfall eine schwere Kopfverletzung zu und lebt seitdem von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Der einstige Rennfahrer zählt zu den bekanntesten Sportlern der Welt – privat ist jedoch wenig über ihn bekannt, seit er nicht mehr in der Öffentlichkeit auftritt. Umso mehr lastet der Schutz seiner Privatsphäre auf seiner Ehefrau Corinna Schumacher (55) und den gemeinsamen Kindern Gina-Maria Schumacher (27) und Mick Schumacher (25). Sohn Mick trat bis 2023 in die Fußstapfen seines Vaters und war in der Formel 1 aktiv, aktuell fungiert er jedoch als Ersatzfahrer bei Mercedes.

Michael Schumacher in Melbourne, 2003
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Michael Schumacher in Melbourne, 2003
Mick Schumacher, Sohn von Ex-Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher
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Mick Schumacher, Sohn von Ex-Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher