Nach Suárez' WM-Sperre: Beiß-Opfer ergreift Partei
Am Dienstag gab es wahrscheinlich kein Ereignis, das größere Runden in den Medien gemacht hat: Die Beißattacke von Uruguays Nationalspieler Luis Suárez (27) auf seinen Gegner, den Italiener Giorgio Chiellini (29). Dafür bekam er von der Fifa als deftige Strafe eine Sperre für die gesamte WM und darüber hinaus. Dafür hat nicht einmal das Opfer seiner Attacke Verständnis.
Auf seiner Homepage Giorgiochiellini.com schreibt der italienische Innenverteidiger: "Ich hege keine Gefühle von Freude, Vergeltung oder Zorn gegenüber Suárez wegen des Vorkommnisses, das sich auf dem Spielfeld zugetragen hat. Ich habe damit abgeschlossen." Für Chiellini selbst ist die Sache also abgehakt. Nicht allein deshalb kritisiert er das gefällte Urteil der Fifa und stuft es als zu hart ein. "Ich denke, dass die Strafe übertrieben ist. Ich hoffe sehr, dass es ihm zumindest erlaubt sein wird, während der kommenden Spiele nah bei seinen Teamkollegen zu sein, denn eine solche Verbannung ist sehr befremdlich für einen Spieler", schreibt Chiellini weiter. Mit dem heutigen 0:2 gegen Kolumbien ist die WM 2014 für die Urus sowieso vorbei, womit Suárez bloß ein Spiel des Turniers verpasst hat.
Von Chiellini ist es nichtsdestotrotz eine Geste, die wohl kaum als selbstverständlich bezeichnet werden kann. In seinem kurzen, aber eindringlichen Schreiben bemerkte der Italiener weiter: "Zurzeit sind meine einzigen Gedanken bei Luis und seiner Familie, denn auf sie wird eine sehr schwere Zeit zukommen."