Wirbelbruch! Neymar weint über sein WM-Aus
Was für ein Drama um Brasiliens Superstar Neymar Jr. (22)! Es läuft die 87. Minute, als Kolumbiens Juan Zuniga sein Knie in den Rücken des großen brasilianischen Hoffnungsträgers rammt. Der Superstar schreit auf, geht zu Boden, weint noch auf dem Platz bitterlich vor Schmerzen. Was viele in dem Moment schon befürchten, bestätigt der brasilianische Teamarzt Rodrigo Lasmar eine Stunde später: Neymar hat sich vier Tage vor dem großen Halbfinale gegen Deutschland bei dem Foul einen Wirbelbruch zugezogen - das WM-Aus für Brasiliens größten Hoffnungsträger.
Der 2:1-Sieg im Viertelfinale gegen Kolumbien - teurer konnte ihn die Seleção nicht bezahlen. Neymar gilt nicht nur als Frauenschwarm der WM, sondern trug mit seinen vier Toren auch maßgeblich dazu bei, dass der brasilianische Traum vom WM-Titel noch lebt. Schon unmittelbar nach dem Spiel hatte Trainer Luiz Felipe Scolari im FIFA-Interview bereits mit besorgter Miene gesagt: "Er hat laut geweint vor Schmerzen, ich glaube, wir haben ihn verloren."
Er hatte leider Recht. Brasiliens Teamarzt berichtete, der dritte Lendenwirbel des Verletzten sei gebrochen. Zwar werde Neymar bei konservativer Behandlung nur wenige Wochen ausfallen. Aber eben zu lang, um noch in die WM-Endphase eingreifen zu können. Ein Drama, das vermeidbar war, wie Mehmet Scholl in seiner emotionalen Analyse in der ARD betonte. Stinksauer wetterte der Experte gegen das Schiedsrichter-Gespann, das die 54 Fouls (WM-Rekord!) des Spiels recht lasch geahndet hatte: "Ich bin richtig sauer und richtig enttäuscht! Das sind Gladiatorenkämpfe. Wenn die Schiedsrichter nicht in der Lage sind oder die Vorgabe haben, brutale Fouls nicht zu stoppen, dann wird ein Neymar verschluckt, der wird vom Platz getragen. Wenn wir zulassen, dass die Kleinen vernichtet werden, ist es nicht mehr meine Sportart. Dann haben wir ein Problem!"
