Bernie Ecclestone: Habe Prozessende nicht erkauft!
Bestechung und Anstiftung zur Untreue waren ihm vorgeworfen worden. Aufgrund mangelnder Beweise fasste das Münchner Landgericht aber letztendlich den Entschluss, den Prozess gegen Bernie Ecclestone (83) gegen Zahlung einer Geldauflage einzustellen. Der Aufschrei war groß: Wie kann es möglich sein, dass ein solches Schmiergeldverfahren ausgerechnet nach Zahlung einer weiteren Geldsumme beendet wird? Ecclestone habe sich seine Freiheit doch nur erkauft, hieß es. Jetzt meldete sich der Formel-1-Boss selbst zu Wort.
"So laufen die Dinge nun mal in Deutschland", bemerkte der 83-Jährige im Gespräch mit Bild. Tatsächlich ist es so, dass ein Prozess nach Paragraph 153a der Strafprozessordnung bei kleineren und mittleren Straftaten eingestellt werden kann, wenn eine Geldzahlung "das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung" beseitigt. Davon profitiert Ecclestone nun, auch wenn ihm die Rekordsumme von 100 Millionen US-Dollar doch weh tun: "Es ist sicher ein wenig unglücklich, so viel Geld zu bezahlen. Aber noch unglücklicher ist es, das Geld nicht zu haben. Aber eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut.“
Kein Wunder: Der Motorsportmanager wurde jetzt zwar nicht im eigentlichen Sinne freigesprochen, aber dennoch gilt er nun als unschuldig und nicht vorbestraft. Auf den Vorwurf, er habe sich das Prozessende nur erkauft, reagiert Ecclestone allerdings mit Unverständnis: "Nein, das kann ich nicht verstehen. Es sieht für mich so aus, als ob die Richter ihrer Meinung nach nicht wirklich eine andere Wahl hatten.“