Böhmermann-Eklat: Sogar "Washington Post" kritisiert Merkel
Heute Mittag war es so weit und Angela Merkel (61) hat im Fall Jan Böhmermann (35) eine Entscheidung getroffen! Die Bundesregierung stimmt den Ermittlungen gegen Jan Böhmermann zu. Nun soll das Gericht die Ermittlungen im Fall des ZDF-Satirikers aufnehmen. Doch das Urteil der Bundeskanzlerin wird nicht von jedem kommentarlos hingenommen: Die amerikanische Zeitung Washington Post meldet sich jetzt zu Wort und verteidigt Jan Böhmermann.
"Gerichte sollen das letzte Wort haben", hieß es in Angela Merkels Rede vor der Presse. Die renommierte US-Zeitung Washington Post hat nun harsche Kritik an der Bundesregierung geübt und die Entscheidungen der Bundeskanzlerin ins Visier genommen. "Merkels Geschwafel ist dazu angetan, Erdogan und andere Regime, die kritische Äußerungen sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Grenzen unterdrücken wollen – China kommt uns flugs in den Sinn –, zu ermutigen", heißt es in der Zeitung. Es sei "anachronistisch", dass das deutsche Recht ausländischen Staatsoberhäuptern die Möglichkeit einräumt, Beleidigungsklage gegen deutsche Kritiker zu erheben. Nach Meinung der US-Zeitung müsse man in einer westlichen Gesellschaft den Leitsatz: "Als Eckstein der Verfassung ist die freie Meinungsäußerung unverhandelbar" in den Fokus stellen.
Die Kanzlerin hat während der Pressekonferenz die Grundwerte des Grundgesetzes herausgestellt und "die Freiheit der Meinung, der Wissenschaft und natürlich auch der Kunst" besonders hervorgehoben. Das Satire-Gedicht von Jan Böhmermann gegen den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan habe sie dennoch als "bewusst verletzend" empfunden.