Kanzlerkandidat Martin Schulz: Schul-Abbruch & Sprach-Genie!
Seit Dienstag ist klar: Martin Schulz (61) wird für die SPD als Kanzlerkandidat gegen Angela Merkel (62) antreten. Außerdem übernimmt er das Amt des Parteivorsitzenden von Sigmar Gabriel (57) – ein großer und überraschender Schritt für die Regierungspartei. Auch privat weiß Martin Schulz zu verblüffen: Die dunkle Vergangenheit, sein Sprachtalent und ein GQ-Award sind nur drei ungewöhnliche Fakten im Lebenslauf des Politikers.
1. Er geht offen mit seiner Alkohol-Krankheit um
Als Jugendlicher wollte Martin Schulz Fußballprofi werden, doch eine schwere Verletzung machte seine Pläne zunichte. Die Folgen waren fatal: Er verfiel dem Alkohol. Doch Martin Schulz verheimlicht den wohl dunkelsten Teil seiner Biografie nicht, im Gegenteil: Offen spricht er über die Alkoholsucht, wegen der er sich fast umgebracht hätte. "Vielleicht kann mein Leben anderen Mut machen, auch ihre Sucht anzugehen", sagt Schulz dazu. Er selbst schaffte diesen Schritt mit der Hilfe seines Bruders Erwin.
2. Er wurde nicht zum Abitur zugelassen
Vor seinem Bilderbuchaufstieg in der SPD verlief seine schulische Karriere eher steinig. Martin Schulz war in der elften Klasse zweimal sitzengeblieben, seine Noten reichten nicht für die Zulassung zum Abitur. Also brach er die Schule ab und ließ sich zum Buchhändler ausbilden, hatte mit 27 seinen eigenen Laden. Vier Jahre später startete er dann als jüngster Bürgermeister Nordrhein-Westfalens durch – sein Weg führte ihn bis an die Spitze des Europäischen Parlaments, dessen Chef er fast fünf Jahre lang war.
3. Rückgrat gegen Populisten machten ihn berühmt
Seine erste Schlagzeile hatte Martin Schulz 2003 durch einen Schlagabtausch mit Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi (80). Schulz hatte das Demokratieverständnis des Italieners kritisiert, der daraufhin mit einem Nazi-Vergleich schockte: "In Italien wird gerade ein Film über die Nazi-Konzentrationslager gedreht, ich schlage Sie für die Rolle des Lagerchefs vor!" Im vergangenen Jahr sorgte Schulz dann selbst für eine Schlagzeile: Als ein griechischer Abgeordneter sich im EU-Parlament mehrfach rassistisch über Türken ausließ, schmiss Schulz ihn aus dem Saal. Das Video der Aktion ging im März 2016 auf Facebook viral und brachte Schulz, der den zeternden Abgeordneten zuvor mehrfach ermahnt hatte, großes Lob ein.
4. Er ist ein Sprachtalent
Neben seiner Muttersprache Deutsch beherrscht Martin Schulz noch fünf weitere Sprachen: Der Politiker kann sich fließend auf Englisch, Spanisch, Französisch, Niederländisch und Italienisch ausdrücken. Wie der Spiegel in einem Porträt über Schulz berichtet, müsse der Rheinländer in manchen Konferenzen fünfmal die Sprache wechseln – in zwei Minuten!
5. Er war mal "GQ Mann des Jahres"
Im Jahr 2012 wurde Martin Schulz vom Magazin GQ als "Mann des Jahres" in der Kategorie Politik ausgezeichnet. Die Begründung: "Ihm gelingt es, dem stereotypen Klischee des EU-Technokraten eine volksnahe, engagierte Alternative entgegenzusetzen, indem er auch als Präsident weiterhin Klartext spricht und die Probleme der EU beim Namen nennt." Im selben Jahr nahm Schulz auch noch den Friedensnobelpreis für die Europäische Union entgegen.
Auch US-Rapper Kanye West (39) interessiert sich für die Welt der Politik – angeblich denkt er sogar darüber nach, für das Amt des US-Präsidenten zu kandidieren! Wie er sich mit dem aktuellen amerikanischen Staatschef Donald Trump (70) versteht, erfahrt ihr im Video.