ECHO-Eklat hat Folgen: Award-Konzept soll geändert werden
Alles neu beim ECHO? Vergangenen Donnerstag wurde der deutsche Musikpreis bereits zum 27. Mal vergeben – stand allerdings schon im Vorhinein unter keinem guten Stern. Die Rapper Farid Bang (31) und Kollegah (33) waren mit ihrem Album "Jung, brutal, gutaussehend 3" für einen Award nominiert. Das wurde allerdings teilweise heftig kritisiert, da einer der Songs auf der Platte eine antisemitisch anmutende Textzeile enthielt. Die Auszeichnung erhielten die beiden dennoch und die Kritik flaut auch weiterhin nicht ab. Deshalb wollen die Verantwortlichen nun Konsequenzen ziehen.
Bereits während der Verleihung bekamen die Musiker deutlich zu spüren, dass viele ihrer Kollegen wie Die Toten Hosen-Frontmann Campino (55) nicht mit der Ehrung einverstanden waren. Auch der Preis selbst wurde zum wiederholten Male infrage gestellt, da er sich hauptsächlich auf Verkaufszahlen stütze und weniger auf die Kunst. Dr. Florian Drücke, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) erklärte deshalb am Sonntag in einer Pressemitteilung: "Im Zuge der aktuellen Debatte mussten wir erkennen, dass wir uns in einem Umfeld wiederfinden, das den Preis in ein falsches Licht rückt. Als Konsequenz daraus wird der Preis auf Entscheidung des Vorstandes vom heutigen Tag nun überarbeitet werden, was die umfassende Analyse und die Erneuerung der mit der Nominierung und Preisvergabe zusammenhängenden Mechanismen einschließt."
Inwiefern genau diese Änderungen aussehen sollen, wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben. Die Gründe für den Beschluss lägen laut BVMI in den heftigen Reaktionen auf die Preisvergabe an Farid und Kollegah, mit denen man den Verantwortlichen scheinbar so nicht gerechnet hatte: "Die Art und Weise der öffentlichen Befassung mit der Auszeichnung des Albums führte zu einer Welle der Betroffenheit, die uns sehr bestürzt und die den Preis überhöht und zugleich überfordert."