Amanda Knox: Italien muss sie mit 18.000 Euro entschädigen
Der Fall Amanda Knox (31) wird wohl auch in vielen Jahren noch für Schlagzeilen sorgen! Im Jahr 2007 wurde die damalige Studentin in der italienischen Kleinstadt Perugia verhaftet, weil ihr vorgeworfen wurde, ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher gequält und ermordet zu haben. Ein Jahr später wurde die junge Amerikanerin von einem italienischen Gericht wegen Mordes zu 28,5 Jahren Haft verurteilt. Ganze acht Jahre nach dem blutigen Vorfall wurden der sogenannte "Engel mit den Eisaugen" und ihr Freund Raffaele Sollecito (34) allerdings in letzter Instanz freigesprochen. Nun muss die italienische Justiz für die Fehlverurteilung blechen: Rund 18.000 Euro soll das Land Italien an Amanda bezahlen!
Dieses Urteil fällte laut Spiegel Online nun der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Demnach seien die örtlichen Ermittler den Anschuldigungen, die die 31-Jährige gegen andere Verdächtige erhoben hatte, nicht nachgegangen. Zudem sei Amanda von den Polizisten geschlagen und unter Druck gesetzt worden. Maßgeblich sei jedoch, dass die junge Frau während entscheidender Polizeiverhöre keinen Anwalt bekommen habe, was durch das Gericht nicht ausreichend begründet wurde. Damit habe der Staat gegen das Recht auf ein faires Verfahren und das Misshandlungsverbot verstoßen.
Für Amanda dürfte dieses Urteil nur ein kleiner Trost sein, denn mit dem Freispruch 2015 war der Albtraum für sie noch keinesfalls vorbei. Nach ihrer Freilassung wurde die Auslandsstudentin zu weiteren drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie wissentlich Dritte beschuldigt hatte, den Mord begangen zu haben. Die Verurteilung wurde jedoch mit ihrer vorherigen Haftstrafe als abgegolten eingestuft.