AfD-Politiker zahlt Noah Becker wegen Tweet Schmerzensgeld
Endlich ist der juristische Streit um Noah Becker (25) und Jens Maier entschieden. Im Januar 2018 hatte der AfD-Politiker den Sportlerspross in einem Tweet als "kleinen Halbneger" bezeichnet. Das ließ der DJ nicht auf sich sitzen. Auch wenn das Verfahren eingestellt wurde, bestand Noah auf einem Schmerzensgeld. Das wurde ihm zugesprochen, Maier legte Berufung ein und zahlte nun doch – allerdings nicht in der ursprünglich gedachten Höhe.
Christian-Oliver Moser, der Medienanwalt von Boris Beckers (51) Sohn, bestätigte gegenüber dem Spiegel: Der sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete hat dem Künstler eine Geldentschädigung in Höhe von 7.500 Euro gezahlt. Auf diese Summe sollen sich beide Seiten in einem rechtskräftigen Vergleich vor dem Berliner Kammergericht geeinigt haben, der Ende Juli stattgefunden hat. Das Geld sei pünktlich überwiesen worden, außerdem habe sich Maier dazu verpflichtet, Noahs Anwaltskosten zu erstatten. Man habe auf Anraten des Kammergerichts einem Vergleich zugestimmt, erklärte der Rechtsanwalt des AfD-Politikers, vor allem angesichts zukünftiger Kosten bei einer weiteren juristischen Auseinandersetzung.
Der sächsische Politiker hatte zuvor behauptet, die Twitter-Botschaft nicht selbst abgeschickt zu haben – stattdessen habe ein Mitarbeiter, der diese Aussage auch bestätigte, den Tweet geschrieben. Aufgrund des fehlenden Tatverdachts wurde das Strafverfahren wegen Beleidigung gegen Maier darum eingestellt, doch die Becker-Seite hielt an ihrer Klage auf ursprünglich 15.000 Euro Schmerzensgeld fest. "Noah Becker ging es in erster Linie darum, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen", erklärte sein Anwalt die nun erhaltene, geringere Summe und betonte, es sei nicht das Ziel des Designers gewesen, für sich selbst möglichst viel Geld herauszuschlagen.