Gegen Rassismus: Streamingdienste überarbeiten ihr Programm
Wie stark schüren diese Filme und Serien rassistische Vorurteile? Der Tod des Afroamerikaners George Floyd schlägt weltweit hohe Wellen. Viele Menschen erheben ihre Stimme gegen Rassismus und Diskriminierung und plädieren für einen sensibleren und politisch korrekten Umgang mit Schwarzen. Das haben sich wohl nun Entscheider bei TV-Sendern und Streamingdiensten zu Herzen genommen – und entfernten prompt verschiedene Werke aus ihrem Angebot!
So entschied sich HBO dazu, "Vom Winde verweht" vorerst aus seiner Mediathek zu streichen. Der Film gilt als Klassiker, doch das Thema Sklaverei werde angeblich beschönigt dargestellt. Das Werk soll nun um Kommentare, die Kontextwissen vermitteln sollen, ergänzt und danach wieder Teil des Programms werden, heißt es laut Hollywood Reporter in einem Statement des Streaminganbieters. BBC und Netflix wollen in Zukunft auf die Sketchshow "Little Britain" verzichten. Der Grund? Die weißen Schauspieler der Sendung haben oftmals sogenanntes Blackfacing betrieben, indem sie mit dunkel angemalten Gesichtern Schwarze spielten. Aber auch Polizeiserien stehen in der Kritik: Die Reality-TV-Serie "Cops" wurde ganz eingestellt.
Andere Serien wiederum haben gerade Hochkonjunktur. Laut einer Studie von Parrot Analytics wurde die Serie "When They See Us", die von fünf schwarzen, zu Unrecht verhafteten Jugendlichen handelt, in den USA um 147% öfter gesucht als vor den George-Floyd-Protesten. Das Suchinteresse für die Serie "Dear White People" stiegt sogar um 329%.