Wegen Krabbeltieren: Ermittlungen gegen das UK-Dschungelcamp
Bringen Kakerlaken, Würmer und Co. etwa das walisische Ökosystem aus dem Gleichgewicht? Aufgrund der weltweiten Gesundheitslage findet das diesjährige UK-Dschungelcamp nicht wie gewöhnlich in Australien, sondern in Wales statt. Schauplatz für die Promi-Quälerei ist die gruselige Burg Gwrych Castle. Worauf trotz des Ortswechsels nicht verzichtet werden sollte: unzählige Krabbeltiere. Doch genau die bescheren den Machern der Reality-TV-Show jetzt gehörigen Ärger.
Die Tierchen werden für meist fiese Challenges benötigt. Dem gemeinen TV-Zuschauer dürften die schaurigen Szenen bekannt sein, in denen die Stars mit Maden, Spinnen und anderem Getier überschüttet werden. Allerdings musste sich die Produktionsfirma in diesem Jahr besonders ins Zeug legen, um die Insekten zu organisieren – schließlich gibt die walisische Flora und Fauna derlei Arten nicht her. Dem Naturexperten und Moderator Iolo Williams sind sie daher ein Dorn im Auge: "Ich weiß nicht, welche Spezies sie da freilassen, aber ich kann Ihnen sagen, das ist nichts Einheimisches. Wir haben diese Kakerlaken nicht in Großbritannien und schon gar nicht in Wales", stellte der 58-Jährige gegenüber The Guardian klar. Es sei unmöglich, all die flinken Lebewesen nach ihrem Einsatz wieder einzusammeln. Aus diesem Grund ermittelt nun die Polizei gegen die Produktion.
Der verantwortliche Sender ITV streitet ab, illegales Getier freizulassen. "All unsere Insekten bleiben innerhalb des Filmgeländes. Wir haben ein Gittersystem, durch das die Käfer nach dem Dreh fallen", heißt es in einem Statement. Außerdem handle es sich um keine invasiven Arten, also keine Eindringlinge. Und das Krabbelvieh sei in Großbritannien gekauft worden und sollte eigentlich zu Tierfutterzwecken genutzt werden.