Nach Nacht im Knast: Robert Geiss will Spanien verklagen
Wenn einen die doch eigentlich verjährte Vergangenheit derart einholt, kann einem schon mal der Kragen platzen. Am Sonntag vor einer Woche wurde Robert Geiss (57) am Flughafen von Madrid von der spanischen Bundespolizei verhaftet. Der Grund: Gegen den Unternehmer lag ein Haftbefehl aus dem Jahr 1999 vor. Robert hatte damals in Alicante ein Boot gekauft, war vom Kauf jedoch zurückgetreten. Der Verkäufer klagte, Robert wurde vom zuständigen Richter vorgeladen, erschien allerdings nicht zum Gerichtstermin. Obwohl der Fall längst verjährt ist, verbrachte Robert nun eine Nacht hinter Gittern. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß – und will den spanischen Staat verklagen!
"Das wird ein großes Nachspiel haben. Ich werde den spanischen Staat wegen Freiheitsberaubung verklagen", kündigt Robert gegenüber Bild an. Er sei aufgrund eines Computerfehlers eingesperrt worden, habe nicht einmal einen Richter gesehen. "Ich habe Möglichkeiten, mich dagegen zu wehren. Da lasse ich mir einiges für einfallen", fährt er fort. Auch auf Instagram machte der 57-Jährige seinem Ärger angesichts des Justizirrtums Luft. "Nach 22 Jahren gibt es noch einen Arrest, der im Computer nicht gelöscht war. Dafür sitzt man einfach 30 Stunden in Haft", sagt er in einem Video. Laut eigener Aussage soll er weder Wasser noch Essen bekommen haben.
Das spanische Innenministerium hat bereits erklärt, dass sich "die Beamten an alle Bestimmungen gehalten" haben. Das für Roberts Haftbefehl zuständige Oberlandesgericht in Valencia soll wiederum eine interne Untersuchung eingeleitet haben, um den Vorfall aufzuklären.