Schlechtes Omen? King Charles' Namensvetter wurde enthauptet
Wird König Charles III. (73) ein Mann des Volkes werden? Queen Elizabeth II. (✝96) ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 96 Jahren und nach einer Amtszeit von über 70 Jahren verstorben. Deshalb ist nun ihr ältester Sohn Charles an der Reihe, das Vereinigte Königreich zu repräsentieren. Doch Charles I. galt zu seiner Zeit als kein guter Monarch – ist das etwa ein schlechtes Omen für Namensvetter Charles III.?
Charles I. wurde 1625 zum König von England, Schottland und Irland ernannt, erwies sich jedoch schon nach kurzer Zeit als ungeeignet für das Amt: Er wollte eine gleichförmige Kirchenverfassung einführen und das Königreich allein regieren, was viele Miss- sowie Aufstände nach sich zog. Die Spannungen zwischen ihm und dem damaligen Parlament rührten daher, dass er die finanzielle Notlage des Landes durch Kriege im Ausland noch verschärfte. Da das Volk größtenteils der anglikanischen Kirche angehörte, entwickelte es gegenüber Charles aufgrund seiner Ehe mit einer römisch-katholischen Frau ein starkes religiöses Misstrauen. Als er schließlich 1629 sein viertes Parlament entließ und ohne dieses zu regieren versuchte, stürzte er sich damit in die Katastrophe: Nach einer Reihe von Aufständen brach 1642 ein Krieg zwischen Charles' treuen Anhängern und dem Parlament aus. 1649 wurde er dann vom Obersten Gerichtshof wegen Hochverrats angeklagt und am 30. Januar vor dem Banqueting House in Whitehall in London enthauptet.
Obwohl der derzeitige König der Namensvetter des einstigen Herrschers ist, hat das Ganze nichts zu bedeuten. "Dieses Versprechen, lebenslang zu dienen, erneuere ich heute gegenüber allen. Ich wurde zu Pflichtgefühl erzogen und habe großen Respekt vor unseren Traditionen", versicherte der Sohn von Queen Elizabeth in seiner ersten Rede als König. Außerdem sehe er das Parlament im Gegensatz zu seinem Namensvetter als notwendig an: "Das Parlament ist das lebendige und atmende Instrument unserer Demokratie."