Erik Menendez' Frau ist trotz der Neuverhandlung enttäuscht
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Erik Menendez' Frau ist trotz der Neuverhandlung enttäuscht

- Marlene Windhoefer
Lesezeit: 2 min

Der brisante Mordfall um Lyle (56) und Erik Menendez (53) könnte schon bald eine überraschende Wendung nehmen. Die Brüder, die am 18. August 1989 ihre Eltern José und Kitty ermordeten, könnten nach 35 Jahren Gefängnis auf Bewährung entlassen werden. Der zuständige Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles verkündete vergangene Woche, dass der Fall neu verhandelt werden würde. Doch Eriks Frau Tammi Menendez ist dennoch enttäuscht, wie sie vor wenigen Tagen auf X deutlich machte. Sie sei dem Staatsanwalt zwar dankbar für dessen Einsatz, hatte sich aber mehr davon erhofft. "Ich bin natürlich enttäuscht, dass er nicht weiter gegangen ist und nach seiner eigenen Überzeugung gehandelt hat, dass Erik und Lyle genug Zeit im Gefängnis verbracht haben", schrieb sie. Zudem sei das Ganze nervenaufreibend für sie und ihre Familie.

Neben Tammi hoffen auch Lyle und Eriks Unterstützer darauf, dass sie bald aus ihrer Haft entlassen werden. Diesbezüglich sollen zwei Möglichkeiten im Raum stehen: Entweder, die Geschwister werden erneut des Mordes verurteilt. Da sie aber zum Zeitpunkt der Tat unter 26 Jahre alt waren, könnten sie auf Bewährung freikommen. Oder es tritt die andere Möglichkeit ein, für die ihre Anwälte kämpfen: Durch ein neues Gesetz könnte der zuständige Richter ihre Strafe in "voluntary Manslaughter", zu Deutsch "vorsätzliche Tötung", umwandeln. Somit kämen Lyle und Erik direkt frei, da die Höchststrafe dafür in den USA bei elf Jahren liegt – sie befinden sich aber bereits seit 35 Jahren in Haft.

Lyle und sein jüngerer Bruder Erik erschossen ihre Eltern 1989 in ihrem Zuhause in Beverly Hills. 1993 wurde ihnen dafür erstmals der Prozess gemacht. Im Zeugenstand schilderten beide Geschwister, wie sie von ihrem Vater José seit ihrer Kindheit angeblich sexuell missbraucht und vergewaltigt worden seien. Während Lyle erklärte, dass der Missbrauch bei ihm irgendwann endete, verging sich ihr Vater wohl bis zu seinem Tode an Erik. Das gestand letzterer seinem großen Bruder erst kurz vor dem tragischen Ereignis. Deswegen plagen ihn schwere Schuldgefühle. "Letztendlich ist das alles meinetwegen passiert, weil ich zu ihm gegangen bin", räumte er in der Netflix-Doku "The Menendez Brothers" ein.

Lyle Menendez und Erik Menendez, 1992
Getty Images
Lyle Menendez und Erik Menendez, 1992
Erik Menendez im Jahr 1993
Netflix
Erik Menendez im Jahr 1993