Leben im Kinderheim war für Betty Taube nur "Funktionieren"
Seit zehn Jahren steht Betty Taube (29) in der Öffentlichkeit. Ihre erfolgreiche Teilnahme an Germany's Next Topmodel öffnete ihr nicht nur die Tür zur Welt des Modelbusiness, sondern stellte auch einen Wendepunkt in ihrem Leben dar. Betty hatte nämlich alles andere als eine unbeschwerte Kindheit und Jugend. Als sie neun Jahre alt war, wurde ihrer Mutter das Sorgerecht entzogen, seitdem lebte sie in einem Heim in Brandenburg. "Wenn man in einem Kinderheim groß wird, dann ist das eigentlich kein Leben, sondern eher eine Art Funktionieren. Der Alltag besteht nur aus Regeln, an die du dich zu halten hast. Essensplan-Besprechung, Putzplan erledigen und so weiter. Ich musste mich einfach anpassen", erinnert sich der Social-Media-Star im Gespräch mit der Bild.
Ihre Mutter habe ihr kein sicheres Umfeld bieten können. "Meine Mama war alkoholabhängig, hatte mich nicht so gut behandelt zu Hause", erzählt die 29-Jährige von ihren jüngsten Jahren, die von Unsicherheit und Gewalt geprägt waren. Freiwillig in Obhut habe ihre Mutter sie aber nicht gegeben: "Sie war jahrelang mit mir immer hin und her geflüchtet vor dem Jugendamt. Bis das Jugendamt mich geschnappt hat und gesagt hat: 'Jetzt ist Schluss'."
Ihre schreckliche Vergangenheit verdrängte die TV-Bekanntheit viele Jahre lang. Mit 18 zog sie endgültig aus der Wohngruppe aus und begann ein neues Leben als erfolgreiches Model. Eine lange Zeit ging das gut und Betty konnte die Dinge, die sie in ihrer Kindheit erleben musste, verdrängen – irgendwann war damit aber Schluss. "Ich habe das alles runtergeschluckt und vor drei Jahren hat das dann angefangen, dass das alles hochgekommen ist", erzählte sie im Podcast "Yum Yum Hustlers" mit Alicia Awa und Alex Mariah Peter (27). Um das Erlebte nun endlich aufarbeiten zu können, habe die Beauty nicht nur angefangen, zur Therapie zu gehen, sondern habe sich auch für einige Wochen in eine Klinik begeben.