Das ist das mehrtägige Trauerprotokoll für Jimmy Carter

Das ist das mehrtägige Trauerprotokoll für Jimmy Carter

- Marina Birner
Lesezeit: 2 min

Erst am Sonntag, 29. Dezember, verstarb Jimmy Carter (✝100). Nun wird der ehemalige US-Präsident mit einem mehrtägigen Trauerprotokoll geehrt, wie das Carter Center bekannt gibt. Das Ritual beginnt am 4. Januar in seiner Heimatstadt Plains, Georgia, und endet am 9. Januar mit seiner Beisetzung. Dann wird er an der Seite seiner im Jahr 2023 verstorbenen Ehefrau Rosalynn Carter (✝96) ruhen. Die Zeremonien umfassen zahlreiche Stationen, von einer Autokolonne durch Plains mit symbolischem Glockenläuten (39 Mal für den 39. Präsidenten der USA), über eine Schweigeminute am prachtvollen State Capitol in Atlanta bis hin zu einem feierlichen Gottesdienst in der National Cathedral in Washington, D.C. Dort wird der amtierende US-Präsident Joe Biden (82) eine Trauerrede halten. Am Nachmittag des 9. Januar kehren Jimmys sterbliche Überreste nach Plains zurück, wo er auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt wird.

Höhepunkte des Trauerprotokolls sind ein öffentlicher Gottesdienst im Carter Presidential Center und eine Prozession durch Washington. Dort wird der Sarg mit einer Pferdekutsche zum Capitol gebracht, wo er noch einmal für die Öffentlichkeit aufgebahrt wird. Jimmy, der das Amt von 1977 bis 1981 innehatte, bleibt vor allem als Friedensstifter in Erinnerung. Für seine Vermittlungen beim israelisch-ägyptischen Friedensvertrag, der 1978 im Camp-David-Abkommen gipfelte, wurde ihm 2002 der Friedensnobelpreis verliehen. An der Trauerzeremonie werden zahlreiche prominente Gäste erwartet, darunter Barack Obama (63) und Bill Clinton (78). Auch der designierte Präsident Donald Trump (78) soll seine Anwesenheit offiziell bestätigt haben. Am 9. Januar bleiben US-Bundesbehörden für einen Trauertag geschlossen, ebenso wie die Finanzmärkte einschließlich der New Yorker Börse.

Jimmy und Rosalynn galten für mehr als 77 Jahre als das Inbild einer liebevollen Ehe. Die beiden lernten sich in den 1940er-Jahren kennen und heirateten 1946. Zu Lebzeiten vereinte sie ein tiefes Engagement für humanitäre Projekte. Gemeinsam gründeten sie die Carter-Center-Stiftung, eine Organisation, die sich für Demokratie, Menschenrechte und Gesundheit einsetzt. Ihr Lebensstil blieb stets genügsam. Selbst nach dem Ende von Jimmys Präsidentschaft kehrten sie in ihre kleine Heimatstadt Plains zurück, wo sie in einem eher bescheidenen Haus lebten. Bis zu Rosalynns Tod unterstützten sie sich gegenseitig und setzten gemeinsam Meilensteine, im öffentlichen wie im privaten Leben.

Jimmy Carter, 39. Präsident der Vereinigten Staaten
Getty Images
Jimmy Carter, 39. Präsident der Vereinigten Staaten
Ex-US-Präsident Jimmy Carter und seine Ehefrau Rosalynn Carter
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Ex-US-Präsident Jimmy Carter und seine Ehefrau Rosalynn Carter