Sexuelle Übergriffe: Prozess gegen Gérard Depardieu beginnt
Gérard Depardieu (76) steht ab heute vor dem Strafgericht in Paris, um sich Vorwürfen der sexuellen Belästigung zu stellen. Der französische Schauspieler soll laut Anklage 2021 während der Dreharbeiten zu "Les volets verts" zwei Kolleginnen gegen ihren Willen unsittlich berührt und belästigt haben. Die Klägerinnen, eine Dekorateurin und eine Regieassistentin, haben dies Anfang 2024 zur Anzeige gebracht. Laut Bild ist der Prozess für zwei Tage angesetzt, wobei Gérards gesundheitlicher Zustand für Einschränkungen bei den Verhandlungszeiten sorgt. Verurteilt zu werden, könnte für ihn drastische Folgen haben: Bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro stehen im Raum.
In den Mittelpunkt des Verfahrens rücken die Geschehnisse am Filmset im September 2021, bei denen Gérard nach Angaben der ersten Klägerin in einem Korridor zudringlich geworden sein soll. Auch die zweite Klägerin berichtet von unerwünschten körperlichen Übergriffen. Mit seinem Anwalt Jérémie Assous, bekannt für seine provokante Verteidigungsstrategie, bestreitet Gérard alle Vorwürfe vehement und erklärt diese als frei erfunden. Der Schauspieler, der mittlerweile 76 Jahre alt ist, musste mehrere medizinische Gutachten vorlegen, um seine Verhandlungsfähigkeit zu bestätigen, da der Prozess zuvor aus gesundheitlichen Gründen verschoben worden war.
Gérard, eine der schillerndsten Figuren des französischen Kinos, blickt auf eine enorme Karriere mit über 200 Filmproduktionen zurück, darunter Klassiker wie "Cyrano von Bergerac" und "Asterix und Obelix". Doch in den letzten Jahren wurde sein Ruf zunehmend von zahlreichen Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe überschattet, von denen einige bereits Jahre zurückliegen. Sein gesamtes Leben ist geprägt von Extremen – von einer schwierigen Kindheit über internationale Anerkennung bis hin zu seiner Flucht aus Frankreichs Höchststeuerpolitik und seiner Annahme der russischen Staatsbürgerschaft im Jahr 2013.