So waren Rolf Schimpfs (†100) letzte Tage im Pflegeheim
Rolf Schimpf, bekannt durch seine Rolle als Hauptkommissar Leo Kress in der Serie "Der Alte", ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Am vergangenen Samstagmorgen um 7:30 Uhr schloss der Schauspieler friedlich in einem Pflegeheim in Pullach die Augen. Eine Pflegerin saß in seinen letzten Momenten an seinem Bett und berichtete später im Interview mit der Bild gerührt: "Herr Schimpf starb mit einem Lächeln. Er hatte keine Schmerzen. Er war so ein lieber Mensch." Seine letzte Reise trat Rolf in einem schwarzen Anzug und einem weißen Kragenhemd an. Die Betreuer im Heim sind sich aber sicher: "Wir werden Herrn Schimpf nicht vergessen." Beigesetzt wird er im Urnengrab neben seiner im Jahr 2015 verstorbenen Ehefrau Ilse Zielstorff auf dem Münchner Nordfriedhof.
Bereits vor drei Wochen war Rolf, der anfangs mit seinem Umzug in das Pflegeheim nicht zufrieden war, in seinem Zimmer gestürzt und hatte sich eine Verletzung an der Hand zugezogen. Nach einem viertägigen Krankenhausaufenthalt kehrte er geschwächt zurück. Die Pflegekräfte sprachen gegenüber der Bild von einem deutlichen Wandel: "Er war bereit, er wollte gehen, das haben wir gespürt." Um ihn in dieser Phase zu begleiten, habe sich das Palliativ-Team des Heims täglich um ihn gekümmert. Selbst als das Essen schwerfiel, fütterten die Mitarbeiter den Schauspieler liebevoll. "Er öffnete dann kurz die Augen und bedankte sich", erinnerte sich eine Pflegerin. Sein Sohn Daniel konnte ihn vor zwei Wochen noch besuchen, musste jedoch aus beruflichen Gründen nach Island reisen. Rolfs Zimmer werde nun eine 100-jährige Dame beziehen. "Einer geht, einer kommt. So ist das Leben hier. Es tut jedes Mal weh, wenn wir einen Bewohner oder eine Bewohnerin für immer gehen lassen müssen", resümierte eine bewegte Betreuerin im Interview mit der Zeitung.
Rolf war nicht nur ein gefeierter Schauspieler, sondern auch ein Mensch, der durch Bescheidenheit und Menschlichkeit beeindruckte. Die Rolle in "Der Alte", in der er von den 1980er bis in die frühen 2000er Jahre souverän Mordfälle und andere Verbrechen aufklärte, machte ihn über Jahrzehnte zu einem Fernsehliebling, doch privat war er vor allem für seine enge Verbindung zu seiner Frau Ilse bekannt. Nach ihrem Tod lebte er zurückgezogen, behielt jedoch trotz seiner Demenz seinen Sinn für kleine Glücksmomente. In einem seltenen Interview erinnerte er sich an sie und ihre gemeinsame Zeit, die ein wichtiger Halt für ihn war. Rolfs Tod markiert das Ende einer Ära – sowohl für die deutsche Fernsehwelt als auch für jene, die ihn als Menschen schätzten. Seine ehemaligen Kollegen, wie unter anderem Charles M. Huber, beschrieben ihn als "netten Kerl ohne Starallüren", der vor der Kamera wie auch privat ein verlässlicher Weggefährte war.