Vor Skandal: Harvey Weinstein von Oscar-Partys ausgeladen
Der einst einflussreiche Filmproduzent Harvey Weinstein (73) wurde bereits lange vor dem öffentlichen Skandal um seine Person bei der exklusiven Vanity-Fair-Oscar-Party auf Lebenszeit von der Gästeliste gestrichen. Wie der ehemalige Chefredakteur des Magazins, Graydon Carter, in seinem neuen Buch "When the Going Was Good" enthüllt, habe Harvey regelmäßig die Regeln ignoriert. So sei er mit weitaus mehr Gästen erschienen, als zugelassen, und habe das Personal der Veranstaltung schikaniert. Gegenüber Page Six erklärte Graydon: "Es lag nicht am Alkohol. Das war einfach seine Art."
Die Vanity-Fair-Party gilt seit 1994 als Hotspot der Glamour-Elite in der Oscars-Nacht. Graydon betonte weiter, dass Harvey Weinsteins unpassendes Verhalten alleine Grund für das Verbot war und es nichts mit den mittlerweile bekannten und verurteilten Verbrechen des früheren Hollywood-Moguls zu tun hatte. Daneben soll es weitere umstrittene Namen gegeben haben, die auf der Veranstaltung für Spannungen sorgten. So soll beispielsweise Courtney Love (60) ebenfalls kurzzeitig von der Gästeliste gestrichen worden sein, nachdem sie eine leitende Mitarbeiterin der Vanity-Fair-Party verbal beleidigt hatte.
Harvey Weinstein, der über Jahre hinweg als König von Hollywood galt, ist inzwischen durch eine Serie schwerer Vergehen tief gestürzt. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung oder Missbrauchs gegen ihn erhoben. In zwei Prozessen wurde er wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu insgesamt 39 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Enthüllung seiner Ausladung von der Vanity-Fair-Party wirft dabei ein weiteres Licht auf seine problematischen sozialen Umgangsformen, die offenbar auch in beruflichen Kontexten immer wieder auffielen.