Nach Homo-Geständnis: Rät der DFB von Outings ab?
Es ist noch immer ein Tabu-Thema in Deutschlands Männersport Nummer 1. Viele Fußballer trauen sich nicht, öffentlich dazu zu stehen, dass sie homosexuell sind. Ein amerikanischer Kicker, der unter anderem in der US-Nationalelf unter Jürgen Klinsmann (48) auflief und zuletzt für Leeds United spielte, wagte am Freitag das Outing. Seit dem Geständnis von Robbie Rogers ist die Diskussion einmal mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt worden. "Es ist nun an der Zeit, einen weiteren Schritt zu machen. Es ist Zeit, mich zu entdecken – weg vom Fußball. Geheimnisse können so viele Schäden anrichten. Ich dachte immer, ich könnte mein Geheimnis verbergen. Fußball war meine Flucht, mein Ziel, meine Identität", hatte er gegenüber der Sun erklärt.
Doch seine sexuelle Orientierung und der Sport kamen nicht zusammen, deshalb hat er mit nur 25 Jahren jetzt seine Profi-Karriere beendet. Auch hierzulande munkelt man immer wieder darüber, ob der ein oder andere Sport Star eigentlich auf Männer steht, obwohl er offiziell in einer Beziehung mit einer Frau lebt. Solche Vertuschungsaktionen sind leider nur wenig verwunderlich, da den Kickern meist davon abgeraten wird, sich zu outen. Aufgrund der Brisanz des Themas will der DFB Ende Februar einen Leitfaden veröffentlichen, damit die Vereine in Zukunft wissen, wie sie mit der "Problematik" umzugehen haben.
Honorar-Professor Gunter A. Pilz, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die den Leitfaden erarbeitet, wurde gefragt, ob er Spielern zu einem Outing rät. "Wir werden sicher keinem Spieler raten, sich zu outen", so sein Statement gegenüber der Bild. Zumindest dem mutigen US-Kicker Rogers erging es mit seiner Entscheidung aber offenbar besser als erwartet. "Ich danke allen für die Unterstützung und Liebe. Das hatte ich so nicht erwartet", freute er sich via Twitter.