Hitzlspergers Videobotschaft: Er spricht Klartext
Thomas Hitzlspergers (31) Coming-out hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Der ehemalige Nationalspieler erklärt sich jetzt in einer Videobotschaft selbst und verrät Details zu seinem mutigen Entschluss, seine Homosexualität an die Öffentlichkeit zu tragen.
Ganz ruhig und unaufgeregt spricht der Sportler in seiner Videobotschaft und beantwortet in dem Clip zum Beispiel die Frage, warum er sich gerade jetzt der Öffentlichkeit gestellt hat. "Für mich ist es der richtige Zeitpunkt, weil ich vor gut sechs Monaten aufgehört habe aktiv Fußball zu spielen, ich stehe vor einer neuen Lebensphase und möchte einfach die Zeit nutzen, über meine Erfahrungen zu sprechen als homosexueller Fußballprofi." Außerdem war der Prozess zu seiner eigenen Homosexualität zu finden sehr langwierig. Thomas war acht Jahre mit seiner Freundin zusammen, wollte sie sogar heiraten, habe aber erst danach gemerkt, dass er Gefühle für Männer habe. Warum der 31-Jährige sich nicht schon zu seiner aktiven Kicker-Zeit zu seiner sexuellen Orientierung bekannt hat, erklärt er so: "Natürlich hätte ich das tun können, aber bei mir hat die Bewusstwerdung eben einfach länger gedauert" Jungen Spielern rät er aber, sich früher zu bekennen und auch während ihrer Profi-Karriere offen damit umzugehen. Ob er andere homosexuelle Fußballer kenne, verneint der sympathische Sportler mit einem Schmunzeln im Gesicht: "Ob sie es glauben oder nicht, aber ich kenne keinen einzigen persönlich."
Vor allem ist Hitzlsperger wichtig, sich gegen Schwulenfeindlichkeit auszusprechen und auf das Problem Homophobie aufmerksam zu machen. Im Fußball würde das Wort "schwul" oft als Umschreibung für etwas benutzt, das schwach oder weich ist. Der Ex-Profi erklärt, dass diese Assoziationen auf ihn nicht zutreffen und räumt damit klassische Klischees aus dem Weg: "Ich war bekannt für einen harten Schuss, ein gutes Passspiel und deswegen ist es ein ganz klarer Widerspruch, über den ich im Nachhinein aber immer schmunzeln konnte."