Nationalhymne: Darum singen Özil & Co. nicht mit
Im ersten Gruppenspiel der Fußball-WM in Brasilien kämpfte die DFB-Elf um die Ehre des deutschen Fußballs. Millionen Fans haben zuvor voller Hoffnung und Stolz ihre Nationalhymne mitgesungen. Viele Spieler blieben dagegen stumm. Warum eigentlich?
Mesut Özil (25) hat türkische Wurzeln und verbrachte viele Jahre seines Lebens in Spanien. Dass er die deutsche Nationalhymne nicht über die Lippen bringt, hat aber trotzdem weniger mit fehlender Identifikation zu tun als damit, dass er in dem Moment einfach auf andere Dinge fokussiert ist. "Zum einen konzentriere ich mich in diesen Moment schon auf das Spiel. Und dann bete ich während der Hymne. Ich bete für Glück und Gesundheit, für meine Mitspieler und für mich", erklärte er gegenüber BILD.
Auch der Deutsch-Tunesier Sami Khedira (27) sieht seine repräsentative Rolle nicht unbedingt mit dem Singen der Nationalhymne verknüpft. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn man die Nationalhymne singt. Aber man wird dadurch kein guter Deutscher. Ein guter Deutscher wird man, wenn man die Sprache gut spricht und die Werte lebt. Und das ist bei uns der Fall", stellte der Freund von Lena Gercke (26) in der WELT klar.
Verteidiger Jérôme Boateng (25) hat einen ghanaischen Vater, sein Bruder Kevin Prince Boateng tritt bei der WM sogar für das afrikanische Land an. Jérôme setzt sich zwar lieber für die deutsche Nationalelf ein, trägt aber auch die Umrisse Afrikas und den Schriftzug "Ghana" auf seinem linken Oberarm. Ob er die deutsche Nationalhymne wegen seiner Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent nicht mitsingt, kommentierte er bislang jedoch nicht.
Ob inbrünstige Sänger oder nicht - den deutschen Fans wird vor allem wichtig sein, dass die Spieler auf dem Platz den richtigen Rhythmus finden.
Inwiefern Michael Schumacher die deutsche Elf zum Sieg gepusht hat, erfahrt ihr in dieser "Coffee Break"-Folge
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