Urteil: Bushidos Album "Sonny Black" bleibt auf dem Index
Seit Jahren zählt Bushido (41) zu den bekanntesten Rappern in Deutschland, einige seiner Songtexte gelten dabei als äußerst umstritten. Sein 2014 erschienenes Album "Sonny Black" landete ein Jahr nach der Veröffentlichung auf dem Index. Nach mehrfachen Berufungsverfahren ist nun entschieden worden, dass die Nummer-eins-Platte weiterhin als jugendgefährdend gilt. Am Mittwoch fand im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine rund dreistündige Verhandlung statt, zu der Bushido höchstpersönlich erschienen war. Auch dieses Mal fiel das Urteil jedoch nicht zu seinen Gunsten aus.
"Die hemmungslose Gewaltdarstellung zieht sich durch die Titel", erklärte der Richter Thomas Heitz. Frauen und Homosexuelle würden durch "vulgäre Sprache" herabgewürdigt. Auf der Website des Bundesverwaltungsgerichts heißt es: "Das Verwaltungsgericht hat die Klage abgewiesen: Es hat die Entscheidung der Bundesprüfstelle, dem Jugendschutz Vorrang vor der Kunstfreiheit des Klägers einzuräumen, inhaltlich in vollem Umfang bestätigt." Demnach darf die Platte auch in Zukunft nicht an Kinder und Jugendliche verkauft werden.
In der Verfahrensinformation heißt es weiter: "Frauen und homosexuelle Menschen würden durchgehend verächtlich gemacht, insbesondere mit Schimpfworten belegt. Daher seien die Texte geeignet, jedenfalls solche Minderjährigen sozial-ethisch zu desorientieren, die in einem vorbelasteten Umfeld lebten. Es sei wahrscheinlich, dass sie den vulgären Wortschatz der Texte übernähmen und den propagierten Lebensstil sowie die uneingeschränkte Bereitschaft zur Gewaltanwendung als vorbildhaft ansähen. Aus künstlerischer Sicht komme dem Album lediglich Unterhaltungswert zu."
Nach dem Urteilsspruch zeigte sich Bushido ziemlich betrübt. "Wir haben natürlich unsere eigene Meinung zur Urteilsbegründung.[...] Man kann sich nicht ganz kampflos ergeben", sagte Bushido im einem Interview mit RTL, erklärte aber auch, er sei "abgeschmiert auf ganzer Linie". Er betonte: "Ich möchte aufmerksam darauf machen, dass ich nicht frauen- und auch nicht schwulenfeindlich bin." Er sei auch kein Gegner der Bundesprüfstelle und finde es "gut, dass es diese Institution in Deutschland gibt".