Vierteilige Epstein-Doku: Diese Fragen bleiben ungeklärt
Aktuell sorgt die Netflix-Doku "Jeffrey Epstein: Stinkreich" für neuen Wirbel um den Finanzexperten. Jeffrey Epstein (✝66) wurde vorgeworfen, minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und sogar einen Sexhandelsring betrieben zu haben. Demnach soll auch Prinz Andrew (60) in den Fall verwickelt sein und sich an der damals 17-jährigen Virginia Roberts vergriffen haben. Die mutmaßlichen Opfer schildern in der vierteiligen Dokumentation die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Doch manche Dinge bleiben für den Zuschauer ungeklärt: Diese Fragen lässt die Serie am Ende unbeantwortet…
Achtung, Spoiler!
Welche Frage sich dem Publikum nach der vierten Episode wohl als Erstes stellen dürfte: Hat Epstein wirklich Selbstmord begangen? Laut der Doku kann das fast unmöglich gewesen sein. Nach einem gescheiterten Suizidversuch stand der Investmentbanker eigentlich unter ständiger Beobachtung. Doch am Abend seines Todes schliefen die Wachmänner, und auch die Videoüberwachung funktionierte nicht. Sein Zellengenosse war einen Tag vor seinem Suizid verlegt worden – Epstein war also alleine. Außerdem wurde von einem Gerichtsmediziner ein dreifacher Bruch des Zungenbeins festgestellt, der eher auf eine gewaltsame Einwirkung von außen und keine Selbststrangulierung hindeutet.
Eine Person dürfte den Zuschauern besonders im Gedächtnis geblieben sein: Ghislaine Maxwell (58). Doch was ist eigentlich mit der 59-Jährigen passiert? Die Ex-Freundin des Verstorbenen hatte damals die Mädchen für Epsteins Machenschaften ausgesucht und soll auch dabei gewesen sein, als der älteste Sohn der Queen angeblich sexuellen Kontakt zu Minderjährigen hatte. Die Frau ist offiziell untergetaucht und nicht aufzufinden, obwohl sie laut der Sendung offenbar Kontakt zu Freunden hat.
Auch die Frage auf Entschädigung der Opfer bleibt offen. Haben die über 20 Frauen überhaupt eine Chance? Kurz vor seinem angeblichen Selbstmord hat der 56-Jährige sein Vermögen per Testament auf so mysteriöse Weise verschwinden lassen, dass es bis heute nicht aufzufinden ist. Ein Prozess könnte daher Jahre dauern.
In der Dokumentation wird offiziell bestätigt, dass das Haus des Unternehmers in New York komplett videoüberwacht wurde. Alle Gäste, die ein und aus gingen – unter ihnen auch zahlreiche Promis – wurden aufgenommen, und zwar in allen Situationen. Sogar auf den Toiletten sollen Kameras versteckt gewesen sein. Das aufgezeichnete Material wurde aber nie gezeigt oder als Beweismittel aufgeführt. Außerdem wurden einflussreiche Männer wie Bill Clinton (73), Donald Trump (73) oder Kevin Spacey (60) mit Epstein in Verbindung gebracht. Zu ihren Beziehungen zu Epstein äußerte sich keiner von ihnen. Der Ex-Präsident stritt zwar ab, jemals auf der sogenannten "Orgien-Insel" des Bankers gewesen zu sein, sagte jedoch nicht unter Eid aus.