Schwere Rassismus-Vorwürfe gegen Serie "Der Bergdoktor"
Ob in Berlin oder Freiburg, in Hamburg, Heidelberg oder Wien: Nikolaus Okonkwo stand schon auf zahlreichen Theaterbühnen inner- und außerhalb Deutschlands. Der Schauspieler erlangte weitere Bekanntheit durch Auftritte in Serien wie "Der Landarzt" oder "SOKO Rhein-Main". Am Sonntag wird er erstmals in der ZDF-Reihe "Frühling" an der Seite von Simone Thomalla (55) zu sehen sein – und dort voraussichtlich fest einsteigen. Als Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers hatte Nikolaus jedoch lange einen schweren Stand in der deutschen Fernsehlandschaft. Gegen die Serie "Der Bergdoktor" erhebt der schwarze Schauspieler nun schwere Rassismus-Vorwürfe.
"Ich sollte damals mit Harry Krassnitzer für den 'Bergdoktor' drehen. Doch Regisseur Celino Bleiweiß, der mit der ZDF-Redaktion gesprochen hatte, überbrachte mir eine Absage", erinnert sich Nikolaus im Interview mit der Bild. Die Begründung: "Der Sender habe gesagt: 'Solange wir den Bergdoktor produzieren, wird es nie einen schwarzen Freund des Bergdoktors geben!'" Der gebürtige Hannoveraner wandte sich daraufhin vom Fernsehen ab, konzentrierte sich ein Jahrzehnt lang nur auf das Theater. "Man sagte mir, dass ich für einen Schwarzen zu hell und für einen Weißen zu dunkel bin", erklärt Nikolaus die Absagen für TV-Rollen.
Heute, rund zwanzig Jahre später, habe sich viel verändert – auch dank "Black Lives Matter". "Das hat einiges in Bewegung gesetzt", sagt Nikolaus, der mit Frau Cheryl Shepard (55) in Rendsburg lebt. Dass er nun regelmäßig in einer Serie wie "Frühling" zu sehen sein wird, wäre damals nicht möglich gewesen. Sat.1 verurteilt derweil das Geschehene. "Das entspricht nicht der Haltung des Senders. Weder damals, noch heute!", stellt eine Sprecherin klar.