Geht diese Karikatur von Meghan und der Queen zu weit?
Ist das noch Satire? In dem aufsehenerregenden Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey (67) hatten Herzogin Meghan (39) und Prinz Harry (36) schwere Anschuldigungen gegen das britische Königshaus erhoben. So fühlten sich die beiden von der Familie nicht hinreichend unterstützt und warfen ihr Rassismus vor. Der Palast reagierte mit einem Statement, demzufolge die im Interview getätigten Aussagen ernst genommen und besprochen werden sollen. Das französische Satiremagazin Charlie Hebdo hat die Rassismusvorwürfe nun für die Titelseite seiner jüngsten Ausgabe aufgegriffen – und damit für heftige Diskussionen gesorgt.
Die auf dem Cover abgedruckte Karikatur zeigt eine hämisch grinsende Queen, die ein Knie auf den Hals der am Boden liegenden Meghan drückt. Unter dem Titel "Warum Meghan ging" versucht die Herzogin mit den Worten "Ich kann nicht atmen" auf ihre bedrohliche Lage aufmerksam zu machen. Die Karikatur spielt somit unmissverständlich auf den Fall George Floyd an, der während eines Polizeieinsatzes im Mai des vergangenen Jahres brutal am Boden fixiert worden und schließlich verstorben war. Auf Twitter sorgte das für reichlich Kritik. "Rassismus ist keine freie Rede", erklärte der türkische Basketballprofi Enes Kanter. Das Satiremagazin nehme "Unterdrückung und Ungerechtigkeit für eine Pointe auf die leichte Schulter". Halima Begum vom britischen Anti-Rassismus-Thinktank Runnymede Trust stimmte dem zu: Die Karikatur verschiebe keine Grenzen, bringe niemanden zum Lachen oder stelle Rassismus infrage.
Die schwarze belgische Europa-Politikerin Assita Kanko hingegen verteidigte Charlie Hebdo. Satire sei "manchmal geschmackvoll, manchmal geschmacklos", aber ein Zeichen für eine gut funktionierende Demokratie. "Für mich ist das okay", hielt sie fest.