Welche Strafe droht eigentlich den Flitzern der Fußball-EM?
Das Fußball-EM-Match der deutschen und der ungarischen Mannschaft startete direkt mit einem Kracher. Noch vor Anpfiff stürmte ein junger Mann mit einer Regenbogenflagge das Feld. Nachdem diese in den vergangenen Tagen für eine heftige Debatte bei der UEFA gesorgt hatte, wollte der Fan offenbar ein Zeichen für die LGBTQ-Community setzen – er hatte also nicht unbedingt böse Absichten. Ungestraft bleibt die Aktion aber vermutlich trotzdem nicht.
Was genau dem "Übeltäter" droht, ist bisher nicht offiziell bekannt. Aber andere Fälle beweisen: So eine Störung bei einem Fußballspiel kann ganz schön teuer werden. Kinsey Wolanski flitzte 2019 bei einem Champions-League-Match leicht bekleidet über den Rasen. Allein dafür wurde sie schon zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verdonnert. Weil sie obendrein Werbung für die Porno-Website ihres Freundes machte, kamen weitere 10.000 Euro dazu. Die Höhe der Summe hängt aber immer ganz von der jeweiligen "Störung" ab und wie viel Widerstand im Anschluss geleistet wird. Falls das Spiel schon im Gange ist und unterbrochen werden muss, wird es teurer als vor dem Anpfiff. Die Flitzer beim WM-Finale 2018 sollen damals etwa 2.700 Euro gezahlt haben. Allgemein ist wohl mit einer Geldstrafe im dreistelligen oder unterem vierstelligen Bereich zu rechnen. Hin und wieder werden den Störenfrieden auch "nur" Sozialstunden aufgebrummt. Obendrein ist ein Stadionverbot nach einer solchen Aktion inklusive.
Und trotzdem war es bei der diesjährigen Europameisterschaft bestimmt nicht der letzte Vorfall dieser Art. Noch vor dem Regenbogenflaggen-Auftritt nutzte ein anderer Mann die Aufmerksamkeit der Fans im Stadion und vorm Fernseher. Bei Deutschland gegen Frankreich landete ein Greenpeace-Aktivist mit einem Fallschirm im Stadion. Dabei sollen sogar Zuschauer verletzt worden sein.