Schuldbekenntnis? Julian Assange nimmt den US-Strafdeal an
Julian Assange (52) konnte sich mit dem US-Justizministerium einigen! Das berichtet NBC News, denen Gerichtsdokumente aus dem Fall des WikiLeaks-Gründers vorliegen – demnach soll er voraussichtlich am Mittwochmorgen ein Schuldbekenntnis in England vorlegen. "Wir erwarten, dass er nach Abschluss des Verfahrens [...] in das Land der Staatsbürgerschaft des Angeklagten, Australien, zurückkehren wird", heißt es in einem Statement der Abteilung für nationale Sicherheit. Die Einigung sieht vor, dass sich der Aktivist eines Kapitalverbrechens schuldig bekennt. Die 62 Monate Haft, die ihm theoretisch bevorstehen würden, sollen dann auf die Zeit angerechnet werden, die er bereits im Vereinigten Königreich abgesessen hat.
Seit 2019 sitzt Julian nun bereits in London in Auslieferungshaft. Vor seiner Inhaftierung verbrachte er bereits sieben Jahre in der englischen Metropole, versteckt in der ecuadorianischen Botschaft. Die lange Zeit habe seinem Körper und seiner Psyche schwer zugesetzt. Doch es gab auch Lichtblicke – 2022 wurde ihm gestattet, seine Langzeitpartnerin Stella Morris im Hochsicherheitstrakt zu heiraten. Eine Sondererlaubnis machte die skurrile Eheschließung möglich. Im Anschluss musste die Braut jedoch für die Hochzeitsfeier wieder das Gefängnis verlassen. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin sehr glücklich und sehr traurig. Ich wünschte, er wäre hier", erklärte Stella gegenüber FAZ.
Ursprünglich wurde er in 18 Fällen angeklagt, da er zwischen 2010 und 2011 vertrauliche Informationen der ehemaligen Geheimdienstanalystin Chelsea Manning (36) öffentlich gemacht hatte. Seit über einem Jahrzehnt streiten sich die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich bereits um den kontroversen Fall von Julian. Zuletzt sah es so aus, als würde er an die USA ausgeliefert werden müssen.