Nach Paralympics-Witz: Luke Mockridge startet Tour in Wien
Luke Mockridge (35) musste in den vergangenen Wochen eine Menge Kritik einstecken: Der Comedian hatte sich im Zuge der Paralympics verachtend über Menschen mit einer Behinderung geäußert. Daraufhin wurden mehrere Termine seiner "Funny Times"-Tour abgesagt. Wie t-online berichtet, wird er die Tournee nun aber trotzdem mit einer Show in Wien starten – auch wenn die für den Auftritt zuständige Agentur betont, sich zukünftig von ihm zu distanzieren. "Auch wenn wir von einer Zusammenarbeit in Zukunft Abstand nehmen werden, sind wir nach eingehender rechtlicher Prüfung zur Entscheidung gelangt, dass die Veranstaltung aus heutiger Sicht gemäß unserer getroffenen Zusagen und professionellen Verpflichtungen nicht ohne Absprache mit dem Künstler abgesagt werden kann und somit stattfinden wird", teilt die Hoanzl Agentur GmbH mit.
Ursprünglich waren rund 30 Shows in Deutschland und Österreich geplant – nach Lukes Aussage wurden seine Auftritte in unter anderem Mainz, Bonn, Siegen und Gelsenkirchen jedoch gecancelt. Und auch bei den stattfindenden Terminen scheinen die Verantwortlichen hin- und hergerissen zu sein, wie im folgenden Statement deutlich wird: "Satire und Humor dürfen vieles und diese Freiheiten werden von uns auch künftig immer verteidigt werden. Wenn Ihre Ausübung jedoch misslingt, ist auch Comedy nicht vor Kritik gefeit", betont die Agentur und fügt hinzu: "Wir teilen die entstandene Missbilligung, zumal diese verletzenden Statements in Anbetracht bekannter Themen aus der jüngeren Vergangenheit sowohl notwendiges Verantwortungsgefühl als auch wünschenswerte Sensibilität vermissen lassen." Die öffentliche Entschuldigung des 35-Jährigen werde aber "zustimmend zur Kenntnis" genommen.
Den behindertenfeindlichen Scherz hatte Luke im Podcast "Die Deutschen" gemacht. "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen", hatte er gewitzelt. Diese Äußerung brachte einige Konsequenzen mit sich. Neben dem abgesagten Tourauftakt und dem heftigen Shitstorm, den er kassierte, verlor der Komiker auch einen Sat.1-Deal: Die geplante Show, die auf dem Sender ausgestrahlt werden sollte, wurde gecancelt. "Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten", erläuterte ein Vertreter des Senders gegenüber Bild.