Bekommt er einen Deal? Das droht P. Diddy im Gerichtsprozess
Gegen P. Diddy (54) stehen aktuell schwere Anschuldigungen im Raum: Dem Rapper wird unter anderem Sexhandel, Nötigung und Erpressung vorgeworfen. Seit Montag ist er deshalb in Haft. Aber was passiert nun? Der Strafverteidiger Paul Callan gibt in einem Interview mit Us Weekly seine Einschätzung und erklärt, dass die Anklagen gegen den Musiker sehr ernst sind: "Wenn er verurteilt wird, kann er damit rechnen, den größten Teil seines restlichen Lebens hinter Gittern zu verbringen." Die meisten Angeklagten versuchen, einen Deal auszuhandeln, laut dem Rechtsexperten wird auch P. Diddy dies wahrscheinlich versuchen. "Viel wird jedoch von der Bereitschaft der Staatsanwälte abhängen, die bisher wenig Anzeichen von Nachsicht gezeigt haben. Bis jetzt scheinen sie einen starken Fall zu haben und nicht in der Stimmung zu sein, Milde walten zu lassen."
Paul Callan betont, dass es durch die Beweise schwer für den 54-Jährigen sein könnte, sich zu verteidigen. Ein besonders belastendes Element in seinem Fall ist ein Video von 2016, das zeigt, wie er seine Ex-Freundin Cassie (38) in einem Hotel in Kalifornien körperlich misshandelt. Der Clip, der erst im Mai dieses Jahres an die Öffentlichkeit gelangte, zeigt P. Diddy, wie er Cassie schubst, zerrt und tritt. Laut dem Juristen sei es gut denkbar, dass der Musikmogul als schuldig erklärt und zu einer langen Haftstrafe verurteilt wird. In mehr als 90 Prozent der Fälle dieser Art bekämen die Angeklagten Schuldsprüche oder Verurteilungen, betont Paul Callan. Eine lebenslange Haftstrafe sei aber eher unwahrscheinlich: "Eine Strafe von zehn bis 20 Jahren ist wahrscheinlich, wenn er verurteilt wird."
P. Diddy ist entschlossen, alle Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden, energisch zu bekämpfen. Sein Anwalt Marc Agnifilo betonte laut People gegenüber Reportern: "Er wird natürlich auf nicht schuldig plädieren." Der Rapstar sei bereit, vollständig mit den Behörden zu kooperieren, um einen gerechten Prozess zu bekommen. "Er ist nach New York gekommen, um das Gerichtssystem in Anspruch zu nehmen und den Fall zu beginnen, und er wird heute beginnen", sagte der Jurist und hob hervor, dass "nicht viele Angeklagte so bereitwillig mit den Bundesbehörden zusammenarbeiten" würden. Ihm wird in dem Prozess unter anderem Sexhandel durch Zwang, Betrug, Nötigung und organisiertes Verbrechen vorgeworfen.