Katarina Witt findet deutsche Olympia-Leistung "beschämend"
Diesen Sommer traten die besten Sportler der Welt wieder bei den Olympischen Sommerspielen an. Deutschland landete mit insgesamt 33 Medaillen auf dem zehnten Platz. Für die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt ist das keine gute Leistung. "Ein zehnter Platz im Medaillenspiegel ist ziemlich beschämend für so eine führende Sportnation, die wir mal waren", erklärt sie im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es sei aber nicht die Schuld der Sportler: "Es sind die Umstände, die ihnen einfach nicht das Training ermöglichen, das sie beim Kampf um die Weltspitze brauchen."
Die 58-Jährige ist der Meinung, dass Spitzensportler "immer bedeutungsloser" werden. Daran sei laut ihr die politische Lage in Deutschland schuld. "Ich sehe darin ein Spiegelbild für die Situation, in der unser Land insgesamt steckt", so erklärt Katarina. Sie holte zweimal Gold bei den Olympischen Winterspielen für die DDR: 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary.
Die Eiskunstläuferin blickt insgesamt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, in der sie neben den olympischen Medaillen auch mehrere Welt- und Europameisterschaften gewann. Ihre letzte Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer wird in dem Spielfilm "Kati – Eine Kür, die bleibt" beleuchtet, der am 3. Oktober im ZDF läuft. Lavinia Nowak schlüpft in dem Streifen in die Rolle der damals 28-jährigen Kati, während Dagmar Manzel ihre Trainerin Jutta Müller (✝94) spielt. Von ihr ist die Ex-Sportlerin ganz besonders begeistert. "Sie macht das ganz hervorragend und berührend. Ich finde, sie setzt mit ihrer Darstellung Frau Müller ein Denkmal, auch weil sie Seiten zeigt wie Wärme, Liebe und manche Selbstzweifel", schwärmt Katarina im Interview von Dagmar.