Milli Vanilli wollte Grammy vor Aberkennung zurückgeben
Über 30 Jahre nach dem Skandal um die Band Milli Vanilli hat Fabrice Morvan (58), das verbliebene Mitglied des deutschen Discopop-Duos, enthüllt, dass die beiden ihren Grammy freiwillig zurückgeben wollten, noch bevor er ihnen aberkannt wurde. In einem aktuellen Interview mit E! Weekly berichtete Fab, dass er und sein damaliger Partner Robert Pilatus (✝32) bereits 1990 beschlossen hatten, den Preis zurückzugeben, da sie sich nicht als würdige Gewinner fühlten. Bei einer Pressekonferenz wollten sie ihre Entscheidung öffentlich machen, doch die Medien kamen ihnen zuvor und verbreiteten eine andere Version der Ereignisse. Laut Fab entstand so der falsche Eindruck, dass ihnen der Grammy von der Recording Academy zwangsweise entzogen worden sei.
Am 21. Februar 1990 gewann Milli Vanilli den Grammy als "Bester Neuer Künstler" bei der 32. Verleihung und setzte sich gegen Künstler wie Neneh Cherry, Soul II Soul und die Indigo Girls durch. Wenige Monate später wurde jedoch enthüllt, dass weder Fab noch Rob auf ihren Alben oder bei Live-Auftritten selbst gesungen hatten. Stattdessen hatten sie zu vorab aufgenommenen Stimmen performt. Dieser Betrug führte zu einem der größten Skandale in der Musikgeschichte, und die Grammy Awards-Akademie entschied sich, den beiden den Preis abzuerkennen – ein bislang einmaliger Vorgang.
Nach dem Zusammenbruch von Milli Vanilli bemühten sich beide Musiker um einen Neuanfang. Fab arbeitete hart daran, das Stigma der Vergangenheit zu überwinden und seine musikalische Karriere fortzusetzen. Rob hingegen kämpfte mit den Folgen des Skandals und persönlichen Dämonen, was tragischerweise 1998 zu seinem Tod durch eine versehentliche Überdosis Drogen führte. In jüngster Zeit erlebt die Geschichte von Milli Vanilli jedoch eine Renaissance: Durch eine neue Dokumentation und die Verwendung ihrer Musik in der Serie "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story" wächst das Interesse an ihrem Erbe erneut. Fab zeigt sich erfreut über diese unerwartete Aufmerksamkeit und hofft, dass er nun endlich die Chance bekommt, seine Sicht der Dinge zu teilen und möglicherweise Anerkennung für seine künstlerische Arbeit zu erhalten.