Deutsche Handballer: Keine goldene Nase trotz Megaleistung
Die deutschen Handballer begeisterten bis zuletzt bei der Weltmeisterschaft Millionen von Zuschauern vor den Fernsehern. Zwischen fünf und sechseinhalb Millionen Menschen schalteten bisher ein, um die packenden Spiele zu verfolgen. Doch obwohl die Leistungen der Spieler sich durchaus sehen lassen konnten, gilt das nicht für ihre Gehälter. Während die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Heim-EM 2024 eine Siegprämie von 400.000 Euro pro Spieler ausgehandelt hat, müssten die Handballer laut der Bild eine vergleichbare Summe teilen: 475.000 Euro – für das gesamte Team im Falle eines WM-Titelgewinns.
Auch abseits der Nationalmannschaft unterscheiden sich die Gehälter der Handball-Stars stark. Andreas Wolff (33), der Stammtorhüter und Topverdiener im deutschen Kader, kassiert beim THW Kiel rund 50.000 Euro brutto pro Monat. Damit liegt er deutlich über Kapitän Johannes Golla (27), der bei der SG Flensburg-Handewitt auf 32.000 Euro monatlich kommt, und Rechtsaußen Timo Kastening, der 30.417 Euro im Monat bezieht. Im Vergleich dazu verdienen aufstrebende Talente wie Renars Uscins und Justus Fischer mit etwa 15.000 Euro weitaus weniger, selbst nachdem beide kürzlich einen Gehaltsanstieg verzeichnen konnten. Am Ende der Liste steht Lukas Stutzke mit geschätzten 10.000 Euro Monatsgehalt.
Die Unterschiede in den Gehältern lassen sich nicht nur durch die Popularität der Sportart erklären, sondern auch durch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Klubs. Vereine in Ländern wie Ungarn oder Norwegen wirtschaften mit weitaus höheren Summen. Der Norweger Sander Sagosen beispielsweise, der 2023 zu Kolstad Håndball wechselte, soll rund eine Million Euro im Jahr verdienen. Dennoch können die deutschen Spieler mit Stolz auf ihre Leistungen blicken.
